(ots) - Von Gera bis in den Westerwald: In ganz
Deutschland machen Schulen zum Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni
auf den Missbrauch von Kindern als billige Arbeitskräfte aufmerksam,
indem Schüler auf ihren Schulhöfen ein riesiges Ausrufezeichen
bilden. Damit beteiligen sie sich an der Kindernothilfe-Aktion "Ein
Ausrufezeichen (!) gegen Ausbeutung".
Tausende Mädchen und Jungen machen bei der Kindernothilfe-Aktion
mit und setzen ein sichtbares Zeichen gegen die Ausbeutung
Gleichaltriger. Denn Kinderarbeit ist nach wie vor ein weltweit
bedeutsames Problem: Nach Schätzungen der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO) müssen 168 Millionen Kinder arbeiten, rund
die Hälfte von ihnen unter gefährlichen und ausbeuterischen
Bedingungen. So auch in Sambia, wo derzeit in weiten Teilen des
Landes die Tabakernte stattfindet. Die Erntehelfer sind teilweise
erst sieben Jahre alt und schuften jeden Tag auf den Plantagen. Dabei
birgt der Tabak eine unsichtbare Gefahr: Durch den Kontakt mit den
Pflanzen nehmen die Jungen und Mädchen so viel Nikotin zu sich wie
ein starker Raucher. In der Folge leiden sie häufig unter
Nikotinvergiftungen.
"Wir fordern die Menschen in Deutschland dazu auf, beim Einkauf
auf faire Produkte ohne Kinderarbeit zu achten und sich für eine
nachhaltige Entwicklung einzusetzen", sagt Katrin Weidemann,
Vorstandvorsitzende der Kindernothilfe. "Erst wenn wir elende
Produktionsbedingungen und Armut beenden, können Kinder auch zur
Schule gehen und spielen und müssen nicht als meist billige
Arbeitskräfte fungieren. Auch dafür stehen die bundesweiten
Ausrufezeichen gegen Ausbeutung!" Um das Ziel, die Armut zu beenden,
zu erreichen, fördert die Kindernothilfe in Sambia die Mütter der
Kinderarbeiter. Die Frauen erhalten unter anderem Schulungen darin,
wie sie ein eigenes kleines Unternehmen - beispielsweise einen
Marktstand oder eine Hühnerzucht - aufbauen können. Wenn die Familien
dadurch genügend Geld einnehmen, müssen ihre Kinder nicht mehr
arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen.
Bild- und Filmmaterial stellen wir Ihnen für Ihre
Berichterstattung gerne kostenfrei zur Verfügung.
Pressekontakt:
Angelika Böhling, Pressesprecherin
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