(ots) - Wie ein Tsunami fegt Emmanuel Macron über die
politische Landschaft Frankreichs. Nach seinem Sieg bei den
Präsidentschaftswahlen ist ihm laut Umfragen auch die absolute
Mehrheit in der Nationalversammlung sicher. Mit fast schon
sowjetischen Verhältnissen dürfte Macrons Partei La République en
Marche in die erste Parlamentskammer einziehen. Sicher, der sich
abzeichnende Erfolg ist eine gute Nachricht für den Staatschef, der
sich eine ehrgeizige Reformagenda gesetzt hat. Doch Macron
hinterlässt auf seinem Siegeszug eine Spur der Verwüstung. Seine
bekanntesten Opfer sind die beiden einstmals großen bürgerlichen
Parteien. Die Sozialisten degradierte er durch seine sozialliberale
Bewegung En Marche zur Splitterpartei, die gerade noch so den
Fraktionsstatus schaffen dürfte. Die Konservativen spaltete er in
zwei Hälften: Die eine arbeitet bereits mit ihm zusammen, die andere
wird sich nach rechts außen orientieren. Die Abrechnung unter den
Republikanern ist für den Tag nach den Parlamentswahlen bereits
programmiert. Aber eine Opposition ist wichtig gegen Macron, der sich
schon jetzt als Jupiter versteht - als Oberster der Götter. Denn der
Widerstand könnte sonst auf der Straße stattfinden und das wäre fatal
für Frankreich.
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