(ots) - SPD-Außenexperte Niels Annen hält den verschärften
Konflikt zwischen Nordkorea und den USA nach dem Tod des Studenten
Otto Warmbier für nicht berechenbar. Die Situation sei ohnehin
gefährlich, sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im
Interview mit dem TV-Sender phoenix. "Das, was als Faktor hinzukommt,
ist dass wir nicht wissen, wie Herr Trump in solch zugespitzten Lagen
entscheidet und reagiert." Die koreanische Halbinsel sei seit
Jahrzehnten ein Ort großer Spannungen. Unterschiedliche amerikanische
Präsidenten hätten verschiedene Strategien angewandt. "Das
gefährliche ist, dass Herr Trump Erwartungen geweckt hat, auch
gegenüber Nordkorea, hart durchzugreifen. Wir alle kennen seine
Sprache. Deshalb halte ich die Lage für unberechenbar."
Er hoffe darauf, dass die Krise noch auf diplomatischem Weg gelöst
werden könne, sagte Annen weiter. Washington sei gefragt, aber auch
Peking. "Denn dort gibt es einen viel direkteren Einfluss auf
Nordkorea. Die müssen miteinander sprechen, die Chinesen mit den
Nordkoreanern, aber auch die Amerikaner mit ihren chinesischen
Kollegen, damit wieder ein Rahmen für Vertrauensbildung auf
niedrigstem Niveau entstehen kann und wir einer militärischen
Eskalation entgehen können." Er warnte jedoch davor, den Einfluss
Chinas auf Nordkorea zu überschätzen.
Nordkorea bewertete der SPD-Außenexperte als "skrupelloses,
brutales Regime, das es darauf anlegt, die Amerikaner in gewisser
Weise zu testen".
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