(ots) - Drei Jahre Krieg haben den Südsudan ruiniert und die
Menschen in große Not gebracht. Bauern bauen nichts mehr an, die
Preise für Nahrungsmittel explodieren, die Inflationsrate liegt bei
mehr als 800 Prozent. Ohne ausländische Hilfe von World Vision,
UNICEF u.a. müssten im Südsudan noch mehr Menschen an Hunger sterben.
Wer wenigstens einmal am Tag eine Schüssel Hirse mit Linsen bekommt,
ist reich in den Augen jener, die gar nichts haben. Auch Schulen
werden von den Hilfsorganisationen unterstützt, und ohne sie gäbe es
so gut wie keine Dienstleistungen mehr für die Bürger des Landes.
Nach 23 Jahren Bürgerkrieg, einem Friedensvertrag und einem
Referendum wird der Südsudan 2011 vom Sudan unabhängig. Doch nur
zweieinhalb Jahre nach der Gründung bricht wieder Krieg aus.
Präsident Salva Kiir und sein Stellvertreter, Riek Machar, beginnen
einen Kampf um politische Macht. Kiir gehört zum Stamm der Dinka,
sein Kontrahent Machar ist ein Nuer. "Die Regierung hat eine
Situation geschaffen, in der es einen Völkermord geben wird, wenn die
Welt nichts dagegen tut", sagt Bischof Santo Loku Pio Doggale von der
Erzdiözese Juba.
Die meisten der von der UN dokumentierten
Menschenrechtsverletzungen gehen auf das Konto der Regierungstruppen.
Sie ermorden Zivilisten, vergewaltigen Frauen, verhaften einheimische
Journalisten. Der Konflikt trägt immer stärker ethnische Züge, und
der Hass breitet sich weiter aus. Millionen Menschen sind auf der
Flucht, nicht so sehr wegen des Hungers, sondern wegen der Angst.
Doch die Führung des Landes ist unfähig oder unwillig, besser für die
Zivilbevölkerung zu sorgen, eine Einigung nicht in Sicht. Der
Südsudan kann sich aus eigener Kraft nicht mehr helfen.
Ein Film von Volker Schwenck, ARD-Studio Kairo, phoenix 2017, 45'
Pressekontakt:
phoenix-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 192
Fax: 0228 / 9584 198
presse(at)phoenix.de
presse.phoenix.de
Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell