(ots) - Ausgerechnet das in weiten Teilen erzkatholische
Irland hat es uns 2015 vorgemacht. In einem Volksentscheid stimmten
die Iren dafür, homosexuellen Partnern das volle Eherecht zu
ermöglichen. Und in Deutschland? Ist es jetzt wohl der
machtpolitischen Vorzeige-Taktiererin Merkel zu verdanken, dass
dieser gesellschaftlich lange überfällige finale Schritt zur
rechtlichen Gleichstellung homosexueller Partner endlich auch hier
gemacht wird.
Dass dies eher nebenbei im anlaufenden Bundestagswahlkampf
geschieht, ist wohl auch ein Zeichen für die gesellschaftliche
Veränderung, die Deutschland erlebt hat. Man darf nicht vergessen:
Erst 1994 wurde der Paragraf 175, der den Sex eines Mannes mit einem
anderen lange unter Strafe stellte, nach erbittertem Kampf
abgeschafft.
Darauf folgte 2000 das Gesetz zur Eingetragenen
Lebenspartnerschaft, das Konservative erst anfochten (vergeblich) und
das dann trotz allen Fortschritts für Homosexuelle immer noch den
Unterschied betonte. Das Wort "Ehe" blieb mitsamt bestimmten Rechten
etwa bei Adoptionen Hetero-Paaren vorbehalten. Hinter solch einer
Abgrenzung steht ein verstaubtes Bild von Partnerschaft und Familie,
das wir längst hinter uns gelassen haben sollten.
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