PresseKat - Rita Süssmuth über ihre schlechte Startprognose, das Einwanderungsgesetz und das Frauenbild der Af

Rita Süssmuth über ihre schlechte Startprognose, das Einwanderungsgesetz und das Frauenbild der AfD

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(ots) - Vorab-Veröffentlichung anlässlich der Verleihung
des Awards für ihr Lebenswerk an Rita Süssmuth gestern Abend auf dem
EMOTION.award 2017 in Hamburg

Sie hat sich selbst immer als Feministin verstanden und hält
dieses öffentliche Bekenntnis für wichtig. "Es geht doch darum,
Anwältin der Frauen zu sein, und sich selbst als eine Frau zu
verstehen, die das auch praktiziert. Und zu dieser vielgebeteten
Freiwilligkeit, das komme alles von selbst, kann ich nur sagen: Es
ist ein Riesenunterschied, ob jemand mir etwas zubilligt, oder ob ich
einen Rechtsanspruch habe", sagt Prof. Dr. Rita Süssmuth im
EMOTION-Interview (Vorab-Auszug aus dem Interview in EMOTION 09/2017,
EVT: 9.8.17). Für diesen Rechtsanspruch auf Gleichberechtigung und
gegen viele andere gesellschaftliche Missstände kämpft die ehemalige
Bundestagspräsidentin seit vielen Jahren - dafür verlieh das
Frauenmagazin EMOTION ihr gestern Abend auf dem EMOTION.award den
Preis für ihr Lebenswerk.

Rita Süssmuth ging erst mit 45 Jahren in die Politik - und wurde
schnell zum Medienstar der CDU. Warum sie so lange gewartet habe:
"Ich habe mich mit der Frage herumgeschlagen, ob sich die
Parteiarbeit mit Wissenschaft und Unabhängigkeit im Denken verträgt.
Das bleibt eine Gratwanderung." Letztlich entschied sie sich fürs
Handeln - und damit für die Politik. "Da bin ich dann mit einer ganz
schlechten Prognose gestartet." Sie musste sich gegen viele
Widerstände durchsetzen, da viele davon ausgingen, dass sie wegen
ihrer fehlende Politik-Erfahrung bald weg vom Fenster wäre.
"Solidarität ist unter solchen Umständen leider mühsam aufzubauen,
denn wer folgt schon einer Frau mit schlechter Prognose?", erzählt
Süssmuth, die die erste Bundesfrauenministerin war.

Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern stand schon immer




auf ihrer Agenda. "Zum Beispiel bei der Frage erwerbstätige und nicht
erwerbstätige Frauen. Dieser negative Dualismus steckte so tief in
unserer Gesellschaft, dass ich manchmal dachte, finden wir da nie
eine Lösung?", so Süssmuth. "Wir sind immer noch nicht am Ziel, aber
ein gutes Stück weitergekommen. Auch wenn es Rückschläge gibt, wie
etwa gerade das Frauenbild der AfD. Dagegen müssen wir uns wehren.
Die Frau hat ein Recht, ich würde sogar sagen, eine Verpflichtung aus
ihrem Leben etwas im Privaten, im Beruflichen, im Öffentlichen zu
machen. Und alle Barrieren, die sie daran hindern, müssen abgebaut
werden", fordert die 80-Jährige, die zum "Durchhalten" motiviert.
"Soziale Entwicklungen dauern länger als technische Entwicklungen.
Die kann ich nicht im Hauruck-Verfahren durchsetzen", weiß die
Politikerin. Einen weiteren Beleg für eine positive gesellschaftliche
Entwicklung sieht Rita Süssmuth bei der Frage nach einem
Einwanderungsgesetz: "Als ich anfing, mich 1994 für ein
Einwanderungsgesetz einzusetzen, da waren wir vielleicht fünf, sechs
Abgeordnete in meiner Fraktion, die dafür waren." Auch wenn es noch
immer kein Einwanderungsgesetz gibt, freut sie sich darüber, "dass
wir heute zugeben, dass wir ein Einwanderungsland sind. Das
Einwanderungsgesetz wird kommen, auch wenn es noch Widerstände gibt."
Auszug aus der Begründung der EMOTION.award-Jury für die Verleihung
des Awards für das Lebenswerk an Rita Süssmuth
(www.emotion.de/award2017): "Visionärin, Querdenkerin, Brückenbauerin
und offensive Feministin. Erst im Rückblick lässt sich voll erfassen,
wie radikal modern die Positionen der ersten Bundesfrauenministerin
in den 80er-Jahren waren, als sie für die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf kämpfte, für Frauen - und Männer. [...] Eine Frau, die sich
zeitlebens eingemischt hat - und einmischt. Denn sie ist überzeugt:
Die Welt lässt sich zum Besseren verändern. Nicht von ihr allein,
aber von uns allen zusammen."

Das Interview mit Prof. Dr. Rita Süssmuth erscheint in EMOTION
09/2017 (EVT: 9.8.17).

Auf Anfrage stellen wir das komplette Interview als Vorabdruck zur
Verfügung - bei Nennung von EMOTION und der Autorin Silvia Feist.



Pressekontakt:
Simone Lönker
EMOTION Verlag GmbH
Tel.: 040 / 600 288 772
E-Mail: simone.loenker(at)emotion.de

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Datum: 29.06.2017 - 09:10 Uhr
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