(ots) - Der renommierte Kommunikationsforscher Hans
Mathias Kepplinger hat sich mit einer repräsentativen Befragung von
332 Tageszeitungsjournalisten in die Debatte um die
Glaubwürdigkeitskrise im Journalismus eingemischt. Im Interview mit
dem Mediendienst kress.de fordert er eine selbst- und
kollegenkritischere Haltung. Journalisten seien zwar "keine Lügner",
aber: "Viele sind Gläubige, die bei kontroversen Themen ihre berufs-
oder ressortypische Sichtweise irrtümlich für die Wahrheit halten.
Das grenzt zuweilen an intellektuellen Hochmut", sagt er zu kress.de.
Kepplinger sieht auch einige Grenzüberschreitungen im Journalismus
kritisch. So halten laut der Studie 70 Prozent der Journalisten
Übertreibungen für zulässig. Zu kress.de sagte er, dies verletze das
Prinzip, "das Geschehen so darzustellen, wie es erkennbar ist".
Darüber hinaus sei diese Haltung "naiv oder unredlich, weil
Übertreibungen negative Folgen besitzen können, für die kaum ein
Journalist die Verantwortung übernehmen würde - obwohl er es müsste,
weil er mit Absicht die erkennbare Realität falsch dargestellt hat".
Mehr auf kress.de, dem Mediendienst: http://nsrm.de/-/4de
kress.de-Buchtipp: Hans Mathias Kepplinger, Totschweigen und
Skandalisieren. Was Journalisten über ihre eigenen Fehler denken, 232
Seiten, 11 Abbildungen, 28 Tabellen, 21,00 Euro, ISBN (Print)
978-3-86962-284-2
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