(ots) - Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident
Winfried Kretschmann hat der Bundesregierung vorgeworfen, die Zukunft
der deutschen Automobilindustrie aufs Spiel zu setzen. "Für
Deutschland und seine Industriestruktur ist die Transformation der
Autoindustrie eine Megaaufgabe. Ich habe nicht den Eindruck, dass der
Bundesverkehrsminister dem gewachsen ist", sagte Kretschmann dem
Berliner "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). Verkehrsminister Alexander
Dobrindt (CSU) habe sich in seiner Amtszeit hauptsächlich mit der
PKW-Maut, dem "marginalsten Thema in der Verkehrspolitik",
beschäftigt, kritisierte der Ministerpräsident. "Um die richtigen
Herausforderungen kümmert er sich nicht, das ist unverantwortlich. So
fährt er den Industriestandort an die Wand."
Die Autoindustrie befinde sich in einer kritischen Phase, warnte
Kretschmann. Wenn es nicht bald einen "richtigen Schub" beim Umstieg
von herkömmlichen PKW auf Elektroautos gebe, bestehe "die Gefahr,
dass wir überrollt werden". Es mache ihm Angst, wenn er sehe, "dass
in Deutschland im Moment vor allem Elektroautos gekauft werden, die
nicht von heimischen Anbietern stammen". Erschwerend hinzu komme,
dass beim Elektroantrieb der Kern der Wertschöpfung bei den
Batteriezellen liege. "Und diese werden nun mal nicht in Deutschland
gefertigt."
http://www.tagesspiegel.de/politik/baden-wuerttembergs-gruener-min
isterpraesident-kretschmann-dobrindt-faehrt-industriestandort-deutsch
land-an-die-wand/20015102.html
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.
Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chefin vom Dienst
Patricia Wolf
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd(at)tagesspiegel.de
Â
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell