(ots) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann hat die Wahlkampf-Forderung seiner Partei nach einem
Abschied der Autoindustrie vom Verbrennungsmotor bis zum Jahr 2030
als "Weckruf" bezeichnet. Er bestreite nicht, dass das Ausstiegsdatum
2030 als solches sinnvoll sei, sagte er in einem Streitgespräch mit
Fraktionschef Anton Hofreiter, das der Berliner "Tagesspiegel"
(Mittwochausgabe) veröffentlicht. Kretschmann relativierte damit
seine Fundamentalkritik an dem Parteitags-Beschluss der Grünen,
wonach ab 2030 nur noch emissionsfreie Autos vom Band rollen dürfen.
Kretschmann hatte das Datum 2030 vor zwei Wochen in einem privaten
Gespräch am Rande des Parteitags als "Schwachsinnstermin" kritisiert
und war dabei heimlich gefilmt worden. Im "Tagesspiegel"-Interview
sagte er nun, er habe sich "robust geäußert": "Manchmal steigert man
sich ja im Streit auch in etwas hinein." In der Sache blieb
Kretschmann jedoch bei seiner Kritik an dem Datum. Natürlich müsse
man irgendwann einen Zeitpunkt für den Ausstieg aus dem fossilen
Verbrennungsmotor festlegen, "aber jetzt ist es zu früh dafür". Das
Auto werde in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren in einem sehr
komplexen Prozess neu erfunden. Grünen-Fraktionschef Hofreiter
verteidigte dagegen den Terminplan. "Die Industrie braucht einen
klaren Fahrplan, damit sie Planungssicherheit hat", sagte er.
http://www.tagesspiegel.de/politik/gruener-ministerpraesident-kret
schmann-dobrindt-faehrt-industriestandort-an-die-wand/20015102.html
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