(ots) - Im ersten Halbjahr 2017 wurden bundesweit
rund 25,8 Mrd. EUR in Gewerbeimmobilien investiert. Die
außergewöhnliche Dynamik der ersten drei Monate hielt auch im zweiten
Quartal unvermindert an. Das Vorjahresergebnis wurde damit um 40 %
übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die
wichtigsten Ergebnisse im Ãœberblick:
- Zweitbestes erstes Halbjahr aller Zeiten
- Mit 16,2 Mrd. EUR neues Rekordergebnis bei Einzeldeals
- Auch Portfolioumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in etwa
verdoppelt
- Ausländeranteil deutlich gestiegen
- Büroobjekte klar auf Platz 1
- Logistik-Investments knapp vor Einzelhandelsimmobilien auf
Platz 2
- Auch im zweiten Halbjahr bereits heute viele große Transaktionen
absehbar
"Das Interesse der Investoren ist nicht nur ungebrochen groß,
sondern nimmt aktuell eher noch zu. Lediglich 2007 wurde ein noch
besseres Resultat im ersten Halbjahr erzielt, das allerdings deutlich
stärker durch Portfoliotransaktionen getrieben wurde als der aktuelle
Umsatz. Ausschlaggebend für das außergewöhnliche Ergebnis ist vor
allem auch die positive Konjunkturentwicklung, nicht nur in
Deutschland, sondern auch in der EU sowie der sich verbessernde
globale Ausblick. Als Stabilitätsanker Europas profitiert Deutschland
hiervon ganz besonders. Darüber hinaus zeichnen sich spürbare
Mietsteigerungspotenziale, beispielsweise für Büroflächen, ab, da
sich das Angebot aufgrund der sehr guten Nachfrage weiter reduziert.
Auch in anderen Segmenten, wie dem Logistik- oder Hotelmarkt, deuten
die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter auf Wachstum hin.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Rallye auf den
Investmentmärkten weitergeht", erläutert Piotr Bienkowski, CEO von
BNP Paribas Real Estate Deutschland.
Wie stark Deutschland gerade im Fokus internationaler Anleger
steht, zeigt sich an deren stark gestiegenen Umsatzanteil, der im
ersten Halbjahr bei etwa 46 % liegt. Ein solch hoher Wert wurde in
den letzten Jahren nur selten erreicht. Besonders aktiv waren sie
erwartungsgemäß bei großen Portfolioverkäufen.
Knapp 63 % des Transaktionsvolumens (16,2 Mrd. EUR) entfallen auf
Einzeldeals, die damit einen neuen Rekord aufstellen, der rund 60 %
über dem zehnjährigen Durchschnitt liegt. Aber auch Paketverkäufe
haben spürbar zugelegt und ihr Vorjahresresultat in etwa verdoppelt.
Insgesamt wurden 9,6 Mrd. EUR in Portfolios investiert. Dies ist der
höchste Umsatz der letzten zehn Jahre. Auch diese Zahlen belegen die
breite Nachfragebasis, von der die deutschen Investmentmärkte aktuell
profitieren.
Das meiste Geld floss erneut in Bürohäuser, die rund 40 % zum
Gesamtumsatz beitragen und sich damit klar an die Spitze aller
Assetklassen gesetzt haben. Auf Platz zwei geschafft haben es
Logistik-Investments, die auf einen Anteil von 21 % kommen und mit
über 5,5 Mrd. EUR ein neues Allzeithoch erzielt haben. Verantwortlich
hierfür sind vor allem auch eine Reihe größerer Portfoliodeals, unter
denen der Verkauf von Logicor, der Logistikplattform von Blackstone,
herausragt. Mit dem dritten Rang begnügen müssen sich demzufolge
Einzelhandelsobjekte, deren Beitrag sich auf 20 % beläuft. Hotels
haben ihren im Vorjahreszeitraum aufgestellten Rekord dagegen
verfehlt und tragen aktuell knapp 7 % zum Resultat bei. Im
langfristigen Vergleich ist dies aber immer noch ein sehr gutes
Ergebnis.
"Auch die großen deutschen Standorte (Berlin, Düsseldorf,
Frankfurt, Hamburg, Köln, München) konnten an der positiven
Umsatzentwicklung partizipieren. Mit 11,60 Mrd. EUR tragen sie rund
45 % zum außergewöhnlichen Gesamtergebnis bei. Gerade in den von den
Anlegern besonders präferierten Metropolen wäre das Ergebnis aber
vermutlich noch höher ausgefallen, wenn ein größeres Angebot zur
Verfügung gestanden hätte. Darüber hinaus befindet sich noch eine
Vielzahl großer Objekte in der Vermarktung, die den Umsatz im zweiten
Halbjahr beflügeln werden", betont Sven Stricker, Geschäftsführer und
Head of Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH. Mit Ausnahme von
Hamburg, wo das Investmentvolumen um rund ein Drittel auf 1,4 Mrd.
EUR gesunken ist, konnten alle Standorte zulegen. Die Hansestadt
verzeichnete im Vorjahreszeitraum aber auch einen ungewöhnlich hohen
Umsatz. Außerdem befinden sich eine Reihe großer Objekte in der
Vermarktung, sodass das Transaktionsvolumen im zweiten Halbjahr
spürbar anziehen wird. An die Spitze gesetzt hat sich erneut Berlin
mit 2,9 Mrd. EUR (+41 %). Für die Hauptstadt ist dies das zweitbeste
Ergebnis nach 2015. Nur knapp dahinter sortiert sich Frankfurt ein,
wo ein Umsatz von 2,8 Mrd. EUR (+55 %) registriert wurde. Auch in
München wurde mit 2,5 Mrd. EUR (+20 %) erneut ein sehr gutes Resultat
erfasst. Und auch in Düsseldorf blieb der Umsatz mit 1,1 Mrd. EUR
(+65 %) nur knapp hinter dem Rekord aus 2014 zurück. Köln konnte mit
900 Mio. EUR (+109 %) nicht nur das Vorjahresergebnis mehr als
verdoppeln, sondern stellte auch ein neues Allzeithoch auf.
Nachdem die Renditen in den ersten drei Monaten des Jahres in
mehreren Städten noch einmal spürbar nachgegeben hatten, haben sie
sich im zweiten Quartal auf dem erreichten Niveau stabilisiert. Die
Netto-Anfangsrendite für Büroobjekte liegt in Berlin mit 3,10 %
weiterhin am niedrigsten. Auf den Plätzen zwei und drei folgen
München mit 3,20 % und Hamburg mit 3,25 %. In Frankfurt sind
unverändert 3,60 % anzusetzen und in den beiden Rheinmetropolen
Düsseldorf und Köln 3,85 %. Ob damit in jeder Stadt schon der
Tiefstand erreicht ist, bleibt vor dem Hintergrund des nach wie vor
sehr starken Investorenwettbewerbs allerdings abzuwarten.
"Aus heutiger Sicht spricht alles dafür, dass sich die Dynamik auf
den Investmentmärkten auch im zweiten Halbjahr ungebremst fortsetzen
wird. Sowohl im Segment der Einzeltransaktionen als auch bei
Portfolioverkäufen befindet sich eine ganze Reihe großer Deals in
konkreten Verhandlungen beziehungsweise kurz vor Abschluss. Darüber
hinaus unterstützen die konjunkturellen Perspektiven, die
Arbeitsmarktentwicklung sowie eine etwas ruhigere politische
Großwetterlage die Nachfrage. Vor allem der Wahlausgang in Frankreich
hat viele Anleger hinsichtlich der weiteren Entwicklung der EU
positiver gestimmt. Und auch negative Auswirkungen aufgrund der neuen
US-Administration oder der immer noch recht unklaren Richtung bei den
Brexit-Verhandlungen zeichnen sich zumindest kurzfristig nicht ab.
Aktuell verdichten sich sogar die Anzeichen, dass Frankfurt davon
spürbar profitieren wird. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus,
dass der Gesamtumsatz 2017 die 50-Milliarden-Euro-Schwelle erneut
überschreiten dürfte. Selbst ein neues Rekordergebnis ist nicht ganz
auszuschließen. In diesem Zusammenhang ist auch ein weiteres leichtes
Nachgeben der Spitzenrendite an dem einen oder anderen Standort nicht
unwahrscheinlich", fasst Piotr Bienkowski die Aussichten zusammen.
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