(ots) - Sie waren von der Finanz- und Wirtschaftskrise und
deren Folgen in Europa mit am stärksten betroffen. Aber Schritt für
Schritt arbeiten sich Spanien und Portugal aus der Krise heraus. Nun
hat der internationale Kreditversicherer Coface im Rahmen seiner
regelmäßigen Aktualisierung von Länderbewertungen die beiden Nachbarn
heraufgestuft: Spanien in A2, Portugal in A3. Leichten Aufwind sieht
Coface auch für Russland. Im arabischen Raum und in Afrika hingegen
steigen die Risiken.
In Spanien entwickeln sich nach Einschätzung der Coface-Analysten
Wachstum und Außenhandel dynamisch. Das Wachstum legt 2017 mit
voraussichtlich 2,7 Prozent schneller zu als erwartet. Getragen wird
der Aufschwung von starken Exporten. Die verbesserte Arbeitsmarktlage
dürfte aber auch den privaten Konsum ankurbeln. Portugal ist aus dem
Defizitverfahren der Europäischen Kommission genommen worden. Auch
wenn die Verschuldung noch eine große Bürde ist, markiert dies einen
Wendepunkt für das Land. Bei einem weiter starken Exportbeitrag
dürfte die portugiesische Wirtschaft nach 1,4 Prozent 2016 in diesem
Jahr um 2 Prozent und 2018 um 1,7 Prozent zulegen.
Russland in leichtem Aufwind
Eine leichte Erholung sieht Coface in Russland und hat die
Länderbewertung von C in B heraufgesetzt. Die Investitionen stiegen
im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3
Prozent. Die Industrieproduktion legte im April gegenüber dem Vorjahr
ebenfalls um 2,3 Prozent zu. Und die Einzelhandelsumsätze gingen
nicht weiter zurück. Ursächlich ist unter anderem die kontrollierte
Inflation, die bei rund 4 Prozent liegt. Auch der Absatz von Autos
zieht an (2017 bis jetzt um 11 Prozent). Die Unternehmen machten im
ersten Quartal 2017 gut 5 Prozent mehr Gewinn als im ersten
Vierteljahr 2016. Besser lief es in dieser Hinsicht vor allem im
Bergbau, bei der Energiegasproduktion und in der
Immobilienwirtschaft. Im verarbeitenden Gewerbe hingegen gingen die
Netto-Erträge zurück.
Risiken steigen im Nahen Osten und in Afrika
Der Nahe und Mittlere Osten und Afrika sind die Regionen, in denen
sich die Bewertungen seit 2014/2015 am meisten verschlechtert haben.
Hauptgründe sind die zunehmenden politischen Probleme und die
gesunkenen Öl- und Gaspreise. In diesem Quartal hat Coface daher
einige Länder herabgestuft: Das Wachstum und die finanzielle
Situation für Katar (jetzt A4) könnte sich aufgrund der jüngsten
politischen Maßnahmen einiger Golfländer verschlechtern. Bahrain
(jetzt C) steht vor einem großen Haushaltsdefizit und hohen Schulden.
Der Ausblick für Namibia (B) ist trotz einer Erholung im wichtigen
Bergbausektor schwach. Mauritius (A4) bekommt international gesehen
schlechtere Noten für das Geschäftsumfeld.
Die Länderbewertungen von Coface für 160 Länder umfassen acht
Stufen: A1 (sehr niedriges Risiko), A2 (niedriges Risiko), A3 (noch
akzeptables Risiko), A4 (akzeptables Risiko), B (signifikantes
Risiko), C (hohes Risiko), D (sehr hohes Risiko) und E (extremes
Risiko).
Einen Überblick über die Veränderungen in den
Coface-Länderbewertungen gibt die neue Weltkarte der Länderrisiken:
www.coface.de
Ebenfalls auf www.coface.de: Bewertungen für 13 Branchen in 6
geografischen Regionen und 24 Ländern.
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-542
erich.hieronimus(at)coface.com
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