(ots) - Mehrere Piloten der irischen Billigfluglinie Ryanair
klagen gegenüber "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" über schlechte
Arbeitsbedingungen. Im Interview mit dem landespolitischen Magazin
des SWR Fernsehens sagten die Piloten, dass auf sie Druck ausgeübt
worden sei, nicht zu oft krank zu sein. Ein ehemalige Ryanair-Pilot
sagte im Gespräch mit "Zur Sache Rheinland-Pfalz": "Was mir am
meisten zu schaffen gemacht hat, war der Druck. Der erfolgt zum einen
sehr subtil aber auch sehr direkt. Indem gesagt wird, wenn du dich
jetzt nochmal krank meldest, dann kannst du damit rechnen, keine
Aufträge mehr zu bekommen - sprich: Du bist arbeitslos. Und kannst
dann deine Rechnung nicht mehr bezahlen. Das ist eigentlich das
größte Druckmittel, das Ryanair regelmäßig anwendet."
Die Piloten beklagen, dass sie von Ryanair dazu verpflichtet
würden, bereits am ersten Tag ihrer Krankheit ausführliche
Informationen zu ihrer Krankheit und den Symptomen anzugeben. Ein
entsprechender Bogen liegt dem landespolitischen Magazin "Zur Sache
Rheinland-Pfalz!" vor. In einer schriftlichen Stellungnahme
bestreitet die irische Fluglinie Ryanair, dass Piloten Angaben zu
Krankheiten machen müssen. Rob Kiely, Head of Communications bei
Ryanair, schreibt außerdem: "Kein Ryanair-Pilot fliegt im
Krankheitsfall. Jeden Tag haben wir 200 Stand-By-Piloten im
Dienstplan, um eventuelle Krankheitsfälle abzudecken." Ryanair
verweist in der Stellungnahme außerdem darauf, dass Ryanair-Piloten
"sehr gute Arbeitsbedingungen genießen". Robin Kealy schreibt, dass
Piloten "bis zu 170.000 Euro im Jahr bei Ryanair verdienen" könnten.
Die Piloten hätten "Arbeitsplatzsicherheit, jährliche Lohnerhöhungen
und branchenführende Dienstpläne".
Die Klagen der Piloten sind auch der Pilotengewerkschaft Cockpit
bekannt. Viele Piloten arbeiten freiberuflich für Ryanair und
bekommen daher, wenn sie krank sind, kein Geld. Für Cockpit sind
Piloten, die krank fliegen, ein Sicherheitsrisiko. Ein Sprecher der
Vereinigung zeigt sich besorgt, dass irgendwann etwas passiere,
sollte der Anteil der nicht angestellten Piloten bei Ryanair weiter
wachsen. Einen ausführlichen Beitrag zum Thema sendet "Zur Sache
Rheinland-Pfalz!", das landespolitische Magazin des SWR Fernsehens,
am heutigen Donnerstag, 6. Juli, ab 20:15 Uhr.
Zitate frei gegen Quellenangabe: "Zur Sache Rheinland-Pfalz!"
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