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Die Schreiben sind sachlich im Ton, der Inhalt wirkt bedrohlich:
"Es bestehen offene Rechnungen", heißt es da; und weiter: "Wir
fordern Sie auf, den Gesamtbetrag von EUR 212,-- innerhalb von fünf
Werktagen zu begleichen." Für den Fall, dass man dem nicht nachkomme,
werden weiter unten "hiermit verbundene Unannehmlichkeiten"
angekündigt.
Arbeiten im deutschen Inkassowesen viele Unternehmen außerhalb der
Rechtsordnung? SWR-Filmemacher Edgar Verheyen hat das Geschäft der
Geldeintreiber untersucht. Er sprach mit Opfern, Insidern, Ermittlern
und Verbraucherschützern und fragt, warum der Staat bei dubiosen
Geschäften mit zweifelhaften Schulden nicht genauer hinschaut.
"Inkasso - Die Tricks der Geldeintreiber" läuft am 17. Juli ab 20:15
Uhr im SWR Fernsehen.
Massenweise betrügerische Zahlungsaufforderungen Briefe dieser Art
werden inzwischen massenhaft verschickt. In den Briefkästen einer
pfälzischen Gemeinde bei Germersheim fanden sie sich vor einigen
Monaten gleich dutzendweise. Worauf sich die Forderungen genau
bezogen, stand in dem Schreiben nicht. Die IBAN-Nummer im
beiliegenden Überweisungsträger trug eine bulgarische Kennung. Ein
klarer Fall von Betrug, ein sogenanntes Fake-Inkasso, sagen die
Verbraucherzentralen und sie weisen gleichzeitig darauf hin, dass
diese Betrugsmasche stark zugenommen hat. Opfer seien meist ältere
Menschen, die zuvor von Callcentern am Telefon zu Vertragsabschlüssen
gedrängt worden waren.
Die Mehrzahl der Inkasso-Bescheide sind ein "Fake" Eine aktuelle
Untersuchung der Verbraucherzentralen kommt zu dem Ergebnis, dass es
für mehr als die Hälfte aller Inkasso-Forderungen keine
Rechtsgrundlage gibt und die Bescheide häufig frei erfunden sind. Ein
weiteres Drittel wird von den Verbraucherzentralen als zumindest
zweifelhaft eingestuft. Nur 14 Prozent der Forderungen halten die
Verbraucherschützer für korrekt. Doch auch bei berechtigten
Forderungen werden in der Inkasso-Branche häufig deutlich überhöhte
Mahn- und Bearbeitungsgebühren erhoben.
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Pressekontakt: Sibylle Schreckenberger, Tel. 06131 929 32755,
sibylle.schreckenberger(at)SWR.de
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