(ots) - Was bedeutet "Mafia" heute? Die Zeiten, in denen die
sizilianische Hauptstadt Palermo Schauplatz blutiger Bandenkriege
war, sind vorbei. Trotzdem beschäftigt das Phänomen Mafia auch heute
noch Italien. Im Mai erinnerten die Spitzen des Staates in einer groß
angelegten Feier in Palermo an den wohl berühmtesten Mafiamord, das
Attentat auf den Untersuchungsrichter und Mafia-Jäger Giovanni
Falcone vor 25 Jahren. Und nicht ohne Grund veröffentlichte der
Mailänder Journalist und Mafia-Kenner Sandro Di Riccardis gerade ein
Buch mit dem Titel "Die Mafia sind wir". Er wendet sich damit gegen
die landläufige Ansicht, dass der normale unbescholtene Bürger
angeblich in einer anderen Welt, fernab mafiöser Strukturen lebe. Und
er geißelt das von manchen zur Schau gestellte "Anti-Mafia"-Image als
oftmals zutiefst verlogen.
Der Film benennt Beispiele für fortbestehende mafiöse Strukturen
und Verhaltensweisen, aber auch Menschen, die sich nicht
einschüchtern lassen und sich Erpressung und Korruption
entgegengestellt haben. Neben Gesprächen mit Sandro Di Riccardis
besuchen ZDF-Korrespondent Stephan Hallmann und sein Team den
langjährigen Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, der einen
nicht unbedeutenden Anteil daran hat, dass Palermo heute nicht mehr
von der Mafia beherrscht wird. Aber auch ein hoher Geistlicher,
Erzbischof Michele Pinnisi, äußert sich über sein Engagement gegen
das organisierte Verbrechen in Sizilien.
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