(ots) - Der Protestmarsch der Opposition hat gezeigt,
dass viele Menschen im Land auf ein Signal des Aufbruchs warten.
Selbst unter den undemokratischen Bedingungen des Referendums vom
April stimmten rund 49 Prozent der Türken gegen Erdogan. Die
Massenentlassungen und die Inhaftierung von mehr als 50000 Menschen
sind Zeichen von Schwäche und Furcht. Erdogan kann nicht mehr zurück.
Ein Kurswechsel hin zu Reform und Rechtsstaat würde seine persönliche
Macht untergraben. So ist er dazu verdammt, die Rechte seiner Bürger
immer weiter einzuschränken, bei jedem Rückschlag neue innere und
äußere Feinde als Sündenböcke zu nennen und die Staatsgeschäfte immer
stärker an sich zu ziehen. Das kann für ihn eine ganze Weile lang gut
gehen, doch auf Dauer ist der Präsident zum Scheitern verurteilt:
Sein ganzes Streben gilt ausschließlich der Erhaltung der eigenen
Macht. Ein Zukunftsmodell für die Türkei ist das System Erdogan
nicht.
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