(ots) - Für den fanatischen Hindu Gopal Godse war der Tag der
Unabhängigkeit Indiens im August 1947 fast ein Tag der Trauer. Indien
hatte viele Provinzen verloren: Verantwortlich dafür und für die
Abspaltung Pakistans war in Godses Augen vor allem Mohandas
Karamchand Gandhi, genannt "Mahatma", die große Seele. Ein Hindu, der
als Held gefeiert wurde, weil er den Engländern die Stirn geboten
hatte. Am 20. Januar 1948 verübte Gopal Godse einen Mordanschlag auf
Mahatma Gandhi, der jedoch fehlschlug. Zehn Tage später gelang Gopals
Bruder Nathuram, was er selbst nicht geschafft hatte: Er tötete
Gandhi. Mehr als 50 Jahre danach zeigt die Dokumentation, wie
Nationalismus und religiöse Konflikte Indien in die Unabhängigkeit
begleitet haben und bis heute fortbestehen.
Extremistische Hindus haben jüngst in Indien an Boden gewonnen.
Auch Pakistan ist seit den Attentaten vom 11. September 2001 in den
USA in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit gerückt. Es ist klar
geworden, dass die islamistischen Strömungen im Land nicht unbeachtet
bleiben dürfen. Und da sowohl Indien als auch Pakistan über
Atomwaffen verfügen, verdienen die Konflikte zwischen Hindus und
Moslems in der Region besondere Aufmerksamkeit. Die Dokumentation von
Arnaud Mandagaran zeigt ausgewählte Archivaufnahmen, in denen Gopal
Godse ebenso zu Wort kommt wie der britische Historiker David
Hardiman und der französische Politologe Christophe Jaffrelot.
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