(ots) - Verbandsklagerecht für Verbände - Wildtierverbot
im Zirkus - Kastrationspflicht für Katzen
Osnabrück.- Die Grünen im Bundestag wollen den Tierschutz in
Deutschland grundsätzlich überarbeiten. Wie die "Neue Osnabrücker
Zeitung" (Montag) unter Berufung auf einen Fraktionsbeschluss
berichtet, will die Partei ein bundesweites Verbandsklagerecht für
Tierschutzorganisationen einführen. Dadurch könnten diese die
Interessen von Schweinen, Rindern oder Geflügel vor Gericht
vertreten. "Tieren wollen wir eine Stimme geben", sagte
Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt der "NOZ".
Gesetzlich sollen zudem Haltungsvorgaben für Tiere in Ställen klar
definiert werden und die Haltungsbedingungen dann analog zu der
Eier-Kennzeichnung auch auf der Fleischverpackung zu erkennen sein.
"Die industrielle Massentierhaltung ist ein Auslaufmodell. Statt öden
Ställen und zu wenig Platz brauchen Tiere Auslauf", skizzierte
Göring-Eckardt die Vorstellungen der Grünen.
Die Partei will sich aber nicht nur um Nutztiere in der
Landwirtschaft kümmern. Die tierschutzpolitische Sprecherin Nicole
Maisch sagte der "NOZ": "Giraffe oder Nashörner haben in einem Zirkus
nichts zu suchen." Es sei nicht möglich, sie hier artgerecht zu
halten. "Wildtiere gehören in die Freiheit, nicht ins Zirkuszelt",
stellte Maisch die Position ihrer Partei klar. Zudem wollen die
Grünen die Delfinhaltung in Deutschland beenden - derzeit ist das
noch im Tierpark Nürnberg und im Zoo Duisburg der Fall.
Darüber hinaus soll auch die Zucht von Nacktkatzen oder Hunden mit
Atemwegsproblemen aufgrund verkürzter Schnauzen gestoppt werden.
"Abstrusen Zuchtmodellen, die den Tieren Qualen und Leiden
verursachen, sagen wir den Kampf an." Um Tierheime zu entlasten,
sieht der Fraktionsbeschluss laut "NOZ" eine Kastration von
geschlechtsreifen freilaufenden Katzen vor. Zudem sollen Hunde und
Katzen gekennzeichnet und registriert werden, damit die Besitzer
leichter ausfindig gemacht werden können.
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