(ots) - Ein Rennen, so wild wie gefährlich. Syahrul, neun
Jahre alt, riskiert viel, um zu gewinnen. Er muss Geld verdienen. Für
seine Familie. Die Zwillinge Syahrul und Syahril reiten schon ihr
halbes Leben lang um die Wette. Die Brüder leben auf Sumba, einer
Insel im Osten Indonesiens. ARD-Korrespondent Philipp Abresch
begleitet die Kinder bei ihrem gefährlichen Brotverdienst in einer
neuen Folge "Mein Ausland".
Morgends sieht es auf der idyllischen indonesischen Insel Sumba
aus wie im Paradies: Der stolze Vater führt sein Pferd und seine
beiden Söhne hinein in einen Traum von Meer. Wer würde denken, dass
am Abend viele der Kinder hier im Staub gelandet sind? Oder sogar im
Krankenhaus. So wie Syahril, dessen Oberkörper seit seinem Reitunfall
halbseitig gelähmt ist: "Ich freue mich, dass heute endlich die
Rennen losgehen. Ich selbst kann zwar nicht mehr reiten. Aber ich
sporne meinen Bruder an."
Sumba ist eine der ärmsten Regionen Indonesiens. Ein erfolgreicher
Kinderjockey wie Syahrul kann 500 Euro in der Woche verdienen. Auf
den Rängen stehen gebannt die Zocker, die Spieler, die Spekulanten.
Auch sie machen gutes Geld. Eigentlich ist Wetten in Indonesien gar
nicht erlaubt. Und dass Kinder die Rennpferde reiten, ist ebenfalls
verboten.
Das kümmert hier niemanden. Die Kinder gehen fast ohne Schutz ins
Rennen. Ein leichter Helm, eine Stoffmaske gegen Staub und Sonne. Die
Jockeys reiten barfuß und ohne Sattel. Ein guter Jockey reitet
manchmal fünf Rennen am Tag. Zehn Tage am Stück, zwei Monate im Jahr.
So lange dauert die Saison. Und so lange geht's auch nicht in die
Schule. Manche Kinder können nicht richtig schreiben und rechnen,
aber sie sind meisterhafte Reiter.
Ein Film von Philipp Abresch, phoenix/2017
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