(ots) - Konfliktregionen und fragile Staaten - immer
häufiger wird die Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in instabilen Ländern
nachgefragt. Häufig fehlt es an rechtsstaatlichen Strukturen und
Sicherheit, was weitreichende Folgen für die Lebensbedingungen der
Menschen hat. Schon heute sind mehr als die Hälfte der Länder, in
denen die GIZ für die Bundesregierung und andere Auftraggeber tätig
ist, fragile Staaten. "Krisenprävention und Stabilisierung werden in
unserer Arbeit immer wichtiger", sagte GIZ-Vorstandssprecherin Tanja
Gönner anlässlich der Jahrespressekonferenz. "Stabilität schaffen
heißt Perspektiven schaffen. Die Menschen brauchen Zugang zu
funktionierenden staatlichen Dienstleistungen, zu Nahrung und
Gesundheitsversorgung, zu Bildung und Arbeit, zu einem
vertrauenswürdigen Rechtssystem und politischer Mitbestimmung. Nur
dann kann es auf Dauer Stabilität und Frieden geben. Internationale
Zusammenarbeit ist dabei unverzichtbar."
Das spiegelt auch die Bilanz der GIZ wider. Im Jahr 2016 betrug
das Geschäftsvolumen 2,4 Milliarden Euro, ein Wachstum von 12 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufträge stammen von der
Bundesregierung, der Europäischen Union, aber auch von nationalen
Regierungen oder den Vereinten Nationen. Hauptauftraggeber ist das
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ).
Stabilität ist vor allem dort gefragt, wo sich Strukturen
innerhalb kurzer Zeit massiv verändern. Daher zählte auch im
vergangenen Geschäftsjahr die Unterstützung von Flüchtlingen und der
sie aufnehmenden Gemeinden zu den wichtigsten Aufgaben der GIZ,
vielfach im Auftrag des BMZ. "700 Millionen Menschen, die in extremer
Armut leben und 65 Millionen Menschen auf der Flucht brauchen echte
Lebensperspektiven in ihrer Heimat - Stabilität ermöglicht
Zukunftsperspektiven", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der GIZ,
Entwicklungsstaatssekretär Dr. Friedrich Kitschelt. "Die inzwischen
fast 20.000 Kolleginnen und Kollegen der GIZ, die täglich im Aus- und
Inland zur Umsetzung nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit
beitragen, können sich der Wertschätzung der Bundesregierung gewiss
sein. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung ist froh, auf einen so zuverlässigen und erfahrenen
Partner wie die GIZ zählen zu können."
84 Prozent aller Flüchtlinge fanden nach Angaben der Vereinten
Nationen Aufnahme in Entwicklungsländern. Knapp ein Drittel von ihnen
lebt in Afrika südlich der Sahara. Im Nahen Osten schultern vor allem
die Länder rund um Syrien einen Großteil der Flüchtlingskrise.
Libanon etwa beherbergt bei einer Bevölkerung von knapp sechs
Millionen Menschen über eine Million Flüchtlinge, fast alle aus
Syrien. "Umso wichtiger ist es, diese Länder darin zu unterstützen,
mit dieser zusätzlichen Belastung umgehen zu können und so neuen
Konflikten vorzubeugen", sagte Gönner.
Eigene Erhebungen zeigen, dass die GIZ viel für die Menschen
weltweit bewirken kann. Mit Unterstützung des Unternehmens wurden
zwischen 2010 und 2015 4,4 Millionen Flüchtlinge und 3,8 Millionen
Bewohner von aufnehmenden Gemeinden erreicht. Seit 2016 setzt die GIZ
gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau die
Beschäftigungsoffensive Nahost im Auftrag des BMZ um. So konnten im
letzten Jahr in den Ländern rund um Syrien rund 61.000 Jobs über
sogenannte Cash-for-Work-Maßnahmen (direkt entlohnte
Beschäftigungsmaßnahmen) geschaffen werden. Flüchtlinge und Bewohner
aufnehmender Gemeinden erhalten dadurch schnell verfügbares
Einkommen. Mehr als elf Millionen Menschen konnte die GIZ zwischen
2010 und 2015 bei der Überwindung von Hunger und Unterernährung
unterstützen, rund 45 Millionen Menschen haben heute Zugang zu
sauberem Trinkwasser, über 34 Millionen Menschen profitieren von mehr
politischer Mitbestimmung. Das alles trägt zu Stabilität und damit
Krisenprävention bei.
Erfolgreiches Geschäftsjahr 2016
Die GIZ ist für die gesamte Bundesregierung tätig. Im vergangenen
Jahr verzeichnete die Arbeit für das BMZ einen Zuwachs um 220
Millionen Euro auf insgesamt rund 1,9 Milliarden Euro. Darin
enthalten sind 286 Millionen Euro von Dritten wie der Europäischen
Kommission, ausländischen Regierungen oder Stiftungen, die als
Kofinanziers zusätzliche Mittel zur Erweiterung der Maßnahmen
bereitstellen. Bei Aufträgen anderer Bundesministerien - vom
Bundesumweltministerium über das Auswärtige Amt bis hin zum
Bundeswirtschaftsministerium - lag das Volumen im Jahr 2016 bei 315
Millionen Euro, ein Plus von 65 Millionen Euro im Vergleich zum
Vorjahr. Rund 149 Millionen Euro stammen daneben aus Aufträgen und
Finanzierungen von Privatunternehmen, Stiftungen, multilateralen
Organisationen und ausländischen Regierungen, die GIZ International
Services im vergangenen Jahr erhalten hat. Mit diesen Beträgen
unterstützt die GIZ die internationale Zusammenarbeit der
Bundesregierung, ohne dafür deutsche Steuermittel zu verwenden.
Die zunehmende Nachfrage nach den Leistungen der GIZ spiegelt sich
auch in der Entwicklung der Mitarbeiterzahl wider. Für das
Unternehmen arbeiteten zum Jahresende 2016 insgesamt 18.260
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 941 mehr als im Vorjahr. Rund 70
Prozent der Beschäftigten - insgesamt 12.605 Personen - stammen aus
den Einsatzländern. Zudem waren für die GIZ im vergangenen Jahr 643
Entwicklungshelfer weltweit tätig.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die
Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige
Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt
dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven
entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.
Weitere Informationen zur Unterstützung der GIZ für Flüchtlinge
unter www.giz.de/flucht
Kontakt:
GIZ Pressestelle
presse(at)giz.de
Telefon: +49 6196 79-4466
Original-Content von: Deutsche Gesellschaft f?r Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, übermittelt durch news aktuell