(ots) - Nichtraucher-Prämien für Schwangere und ein
Rauchverbot auf Spielplätzen: Ein breites Bündnis aus
Wissenschaftlern, Eltern und Schülern fordert das Land zu einem
stärkeren Kampf gegen Nikotinsucht auf. Das berichtet die in Halle
erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe). Hinter dem
Bündnis stehen Mediziner der beiden Universitätskliniken, der
Landeselternrat und der Landesschülerrat sowie Experten der
Krebsgesellschaft. Als erster kommunaler Spitzenvertreter
unterstützt Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) die
Initiative. Das Bündnis hat eine Petition mit Forderungen an den
Landtag gerichtet. Weil Studien zufolge mindestens 3 000 Frauen im
Land sogar während der Schwangerschaft rauchen, fordert das Bündnis
finanzielle Anreize, um Frauen zum Verzicht zu veranlassen. Außerdem
solle die Suchtprävention als wichtige Bildungsaufgabe ins
Schulgesetz und damit Teil des Lehrplanes werden. Auch sollen
Tabakwerbung auf öffentlichen Flächen und Immobilien verboten werden.
Massive Kritik üben die Absender am aktuellen
Nichtraucherschutzgesetz des Landes. Es sei bundesweit das schwächste
Regelwerk dieser Art. Seine Umsetzung werde zudem kaum
kontrolliert. Der Ist-Zustand in punkto Tabak-Sucht sei in
Sachsen-Anhalt "katastrophal und verschlechtere sich zunehmend
weiter". Bündnissprecher Prof. Stephan Feller vom
Universitätsklinikum Halle, sagte der Zeitung: "Die Schäden bei
Kindern und die Krebserkrankungen werden noch weiter deutlich
zunehmen, wenn nicht rasch sinnvolle und durchschlagend erfolgreiche
Gegenmaßnahmen ergriffen werden." Bereits jetzt sterben ihm
zufolge in Sachsen-Anhalt jede Woche mindestens zwei Menschen allein
an den Auswirkungen des Passivrauchens.
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