PresseKat - ZDF-Politbarometer Juli II 2017 / Deutlicher Vorsprung von Merkel stabilisiert sich / Mehrheit hä

ZDF-Politbarometer Juli II 2017 /
Deutlicher Vorsprung von Merkel stabilisiert sich /
Mehrheit hält Ausgang der Bundestagswahl für offen (FOTO)

ID: 1513164

(ots) -
Auch nach der Vorstellung des "Zukunftsplans" durch Martin Schulz
hat sich der sehr klare Vorsprung von Angela Merkel vor ihrem
Herausforderer bei der K-Frage nicht verringert.

Lieber als Kanzler/in

Ähnlich wie in den letzten beiden Monaten wünschen sich jetzt 59
Prozent Angela Merkel im Amt, und nur 30 Prozent sprechen sich für
Martin Schulz als künftigen Kanzler aus. Während die CDU/CSU-Anhänger
fast geschlossen (94 Prozent) hinter Merkel stehen, sind es bei denen
der SPD nur 70 Prozent, die für Martin Schulz sind, aber jeder Vierte
(25 Prozent) will lieber Merkel als Kanzlerin. Sehr deutliche
Unterstützung findet Merkel bei den Anhängern der FDP (82 Prozent),
die Anhänger der Grünen sind geteilter Meinung (47 Prozent : 45
Prozent), bei den Linken sind 55 Prozent für Schulz und 27 Prozent
für Merkel, und selbst bei den Anhängern der AfD geben 42 Prozent
Merkel den Vorzug vor Schulz (37 Prozent).

Kanzler-Profil

Auch bei den wichtigsten Eigenschaften liegt Angela Merkel mit
großem Abstand vor Martin Schulz: 42 Prozent halten Merkel für
glaubwürdiger und nur 10 Prozent Schulz, kein großer Unterschied: 42
Prozent (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß
nicht"). Als sympathischer nehmen 42 Prozent Merkel wahr und 22
Prozent Schulz (kein großer Unterschied: 30 Prozent). Bei der
Dimension "mehr Sachverstand" ist der Vorsprung von Merkel mit 55
Prozent gegenüber Schulz mit 7 Prozent besonders ausgeprägt (kein
Unterschied: 26 Prozent).

Ausgang der Bundestagswahl

Trotz dieses deutlichen Vorsprungs und obwohl inzwischen 80
Prozent glauben, dass die Union die größeren Chancen hat, die Wahl zu
gewinnen (SPD: 5 Prozent, andere: 4 Prozent), meinen 55 Prozent, dass
es heute noch keineswegs klar ist, wer die Bundestagswahl gewinnen




wird (ist schon klar: 43 Prozent). Und in der Tat sind die
Verhältnisse nicht so eindeutig, wenn es um die Frage einer
regierungsfähigen Mehrheit geht.

Projektion

In der Politbarometer-Projektion gibt es im Vergleich zu vor zwei
Wochen kaum Veränderungen. Wenn am nächsten Sonntag wirklich
Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 40 Prozent (unverändert)
und die SPD auf 24 Prozent (unverändert). Die Linke erhielte 8
Prozent (minus 1), auch die Grünen und die FDP kämen auf 8 Prozent
(unverändert), die AfD würde sich auf 8 Prozent (plus 1) verbessern
und die anderen Parteien zusammen erzielten wie zuletzt 4 Prozent.
Damit gäbe es neben einer großen Koalition auch eine Mehrheit für
eine Regierung aus CDU/CSU, Grüne und FDP - für Rot-Rot-Grün oder
eine Ampel aus SPD, Grüne und FDP würde es nicht reichen.
Schwarz-Gelb und Schwarz-Grün befänden sich an der Grenze zur
Mehrheitsfähigkeit.

TOP TEN

Auf der Liste der nach Meinung der Befragten zehn wichtigsten
Politikerinnen und Politiker behält Angela Merkel Platz eins mit
einer Durchschnittsnote von 2,2 (Juli I: 2,3) auf der Skala von +5
bis -5. Nachdem Winfried Kretschmann nicht mehr zu den zehn
wichtigsten Politikern gerechnet wird, liegt jetzt Wolfgang Schäuble
mit 1,7 (Juli I: 1,7) auf Platz zwei. Danach folgen Thomas de
Maizière mit 1,2 (Juli I: 1,1), Christian Lindner mit 1,1 (Juli I:
1,1), Sigmar Gabriel mit 1,0 (Juli I: 1,3), Cem Özdemir mit 0,8 (Juli
I: 0,7), Martin Schulz, ebenfalls mit 0,8 (Juli I: 0,7), Horst
Seehofer mit 0,5 (Juli I: 0,6) und Ursula von der Leyen mit 0,3 (Juli
I: 0,3). Wieder unter den zehn Wichtigsten ist Sahra Wagenknecht mit
minus 0,3 auf Platz zehn.

Nur wenige nehmen große Unterschiede zwischen CDU/CSU und SPD wahr

Nach Meinung von 70 Prozent aller Befragten sind die inhaltlichen
Unterschiede zwischen CDU/CSU und SPD nicht so groß, lediglich 23
Prozent sehen hier große Unterschiede. Das sehen auch die Anhänger
von Union (große Unterschiede: 27 Prozent) und SPD (große
Unterschiede: 25 Prozent) so ähnlich.

Wahlkampfversprechen

Dass die Ankündigungen der Parteien vor der Wahl nach der Wahl
auch eingehalten werden, glauben nur 26 Prozent aller Befragten, 71
Prozent glauben das nicht. Am zuversichtlichsten sind da noch die
Anhänger der CDU/CSU (41 Prozent) und der FDP (34 Prozent), während
vor allem bei denen der Linken besonders wenige (11 Prozent) davon
ausgehen, dass Angekündigtes auch eingehalten wird.

Extremismus

Nach den Vorfällen beim G20-Gipfel ist der Linksextremismus
stärker in den politischen Fokus geraten. Grundsätzlich meinen 60
Prozent aller Befragten, dass vom Linksextremismus in Deutschland
eine sehr große oder große Gefahr für unserer Demokratie ausgeht, 37
Prozent sehen das nicht so. Den Rechtsextremismus nehmen 74 Prozent
als Gefahr wahr, 23 Prozent sehen das nicht so.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 18. Juli bis 20. Juli 2017 bei 1277 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz-
als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/-
drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 44
Prozent, SPD: 26 Prozent, Linke: 7 Prozent, Grüne: 7 Prozent, FDP: 7
Prozent, AfD: 8 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am
Freitag, 11. August 2017.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen auf www.forschungsgruppe.de.

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Datum: 21.07.2017 - 09:26 Uhr
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