(ots) - Die Zahl der Abschiebungen von abgelehnten
Asylbewerbern aus Baden-Württemberg ist im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum weiter leicht gestiegen. Im ersten Halbjahr 2017
waren es 1892, im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 1730. Das teilte das
Innenministerium der "Heilbronner Stimme" (Samstag) mit.
Allerdings lag die Zahl der Abschiebungen im 2. Halbjahr 2016 mit
1908 noch etwas höher. Deutlich ist der Anstieg allerdings gegenüber
dem Jahr 2015 (1080 im 1. Halbjahr, 1369 im 2. Halbjahr). Die meisten
abgeschobenen Asylbewerber stammen aus dem Kosovo, Albanien,
Mazedonien, Serbien und Bosnien-Herzegowina.
Nach Afghanistan wurden im ersten Halbjahr elf Asylbewerber aus
Baden-Württemberg abgeschoben, für 2016 vermeldete das
Innenministerium insgesamt neun solcher Abschiebungen, im Jahr 2015
waren es fünf. Insgesamt gab es im Jahr 2016 mit 9334 Personen
deutlich mehr geförderte Rückkehrer als im Jahr davor (6309). Die
Zahl der ausreisepflichtigen Personen sank den Angaben zufolge von
36.058 im Jahr zum Stichtag 30. Juni 2016 auf 19.996 Personen Ende
Juni 2017, berichtet die "Heilbronner Stimme".
"Der Vollzug der Ausreisepflicht scheitert hauptsächlich an
fehlenden Pässen und Identitätspapieren", teilte ein Sprecher des
Innenministeriums mit. Ebenfalls häufig würden physische oder
psychische Erkrankungen geltend gemacht. "Sehr häufig werden
Rechtsmittel eingelegt, sie führen jedoch vergleichsweise nicht zu
zeitlich so gravierenden Verzögerungen wie Passlosigkeit und geltend
gemachte Krankheiten", erklärte der Sprecher weiter.
Bundesweit ist die Zahl der Abschiebungen im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum nach Berichten der Funke Mediengruppe und des ZDF
spürbar gesunken.
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