(ots) - Es muss offenbar erst einen richtig lauten
Knall geben, bevor die gehätschelten und erfolgsverwöhnten
Automanager merken, dass sie zu weit gegangen sind. Die Enthüllungen
über möglicherweise illegale Absprachen in der Autobranche könnten
nun dieser Knall sein. Der Diesel-Skandal allein hat jedenfalls nicht
ausgereicht, um die Branche zum Umdenken zu bewegen. Man könnte sich
nun zurücklehnen und mit einer gewissen Schadenfreude beobachten, wie
sich die Schlinge immer enger um die einstige deutsche
Vorzeigebranche zieht. Endlich, so könnte man denken, bekommen die
Top-Manager ihren Denkzettel. Doch solche Schadenfreude ist fehl am
Platz. Dafür hängt viel zu viel ab von der deutschen
Schlüsselindustrie. Die Zeche für den ganzen Schlamassel werden
nämlich wir alle zahlen müssen. Weil bei den Konzernen durch drohende
hohe Kartellstrafen die Innovationskraft schwindet, weil
Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, und weil die Unternehmenssteuern
dann nicht mehr so kräftig sprudeln werden. Was wir aber erwarten
können ist, dass die vermeintliche Elite ihr Schweigen bricht, das
Beschönigen beendet und reinen Tisch macht. Und selbst Verantwortung
übernimmt. Auch finanziell.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten(at)wz.de
www.wz.de
Original-Content von: Westdeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell