(ots) - Ein dringend benötigtes Krebsmedikament ist einfach
nicht zu bekommen. Keine Apotheke kann liefern. Also schaltet man
Anzeigen oder geht in völliger Verzweiflung auf dem Schwarzmarkt auf
die Suche. Diese Situation ist in Deutschland unvorstellbar. In
Rumänien aber Alltag. Und das hat auch mit Deutschland zu tun, wie
die monatelangen Recherchen von "CORRECTIV" und dem "RTL
Nachtjournal" heute in einer Spezialausgabe ab 0:15 Uhr in direktem
Anschluss an die RTL-Spätnachrichten zeigen.
In Deutschland muss der Apotheker von nebenan vielleicht erstmal
bestellen, wenn das Medikament nicht da ist. Aber spätestens am
nächsten Tag ist das benötigte Präparat da. Produziert von den
Herstellern für den deutschen Markt? Nicht immer. Weil Medikamente in
anderen EU-Ländern teilweise deutlich billiger sind, haben sich
einige Firmen darauf spezialisiert, diese Märkte abzugrasen und die
Medikamente dann in Deutschland mit Gewinn zu verkaufen. Die
Konsequenzen aus diesem Geschäftsmodell sind für die Patienten in den
Ländern, aus denen die Firmen die Medikamente für den deutschen Markt
beziehen, verheerend. "Täglich sterben in Rumänien 130
Krebspatienten", sagt Cezar Irimia, Vorsitzender der
Patientenvereinigung Krebskranker. "Von diesen Patienten hätten viele
bessere Chancen zu überleben, wenn sie sofortigen Zugang zu
Medikamenten hätten".
Importspezialisten wie der gut vernetzte Branchenführer Kohlpharma
aus dem Saarland haben das Importsystem perfektioniert und ein
Lobbysystem aufgebaut, um das rechtlich zulässige, aber moralisch
bedenkliche Geschäftsmodell zu verteidigen. Firmengründer Edwin Kohl
ist gleichzeitig auch Chef der entsprechenden Lobby-Vereinigung VAD,
dem Verband der Arzneimittelimporteure. Mit Einfluss auf die Politik.
Mit dem Argument, so könnten im deutschen Gesundheitssystem Kosten
gesenkt werden, wirbt man vehement für das eigene Geschäftsmodell.
Die Einsparungen seien aber letztlich lächerlich sagt Dr. Christopher
Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden- Württemberg.
In dem "RTL Nachtjournal-Spezial": "Die Medikamente der Anderen"
berichten Alexander Römer und "RTL Nachtjournal"-Moderator Maik
Meuser gemeinsam mit den Kollegen von "CORRECTIV" über ihre
Recherche.
"CORRECTIV" stellt seine Dokumentation dann nach der Ausstrahlung
auf correctiv.org zur Verfügung.
Pressekontakt:
Heike Speda
RTL Television GmbH
Ein Unternehmen der Mediengruppe RTL
RTL-Kommunikation
Telefon: +49 221 456 74221
Fax: 0221 / 456 74290
heike.speda(at)mediengruppe-rtl.de
Original-Content von: RTL Television GmbH, übermittelt durch news aktuell