(ots) - Dem stellvertretenden Präsidenten des
Europaparlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), fehlt bei den
Gesprächen zwischen der EU und der Türkei die Offenheit. "Unser
Problem auf der europäischen Seite ist, dass wir es an Ehrlichkeit
vermissen lassen und der Türkei sagen, dass sie nicht Mitglied der
Europäischen Union werden kann", sagte der Politiker im Interview mit
dem TV-Sender phoenix. "Es gibt in Ankara und auch in Brüssel
niemanden, der noch daran glaubt", sagte Lambsdorff und fügte hinzu:
"Diese Beitrittsverhandlungen sind wie ein Zombie: Sie bewegen sich
zwar noch. Aber eigentlich sind sie längst tot."
Ziel sei es jedoch nicht, den Dialog mit der Türkei zu beenden.
Vielmehr müsse eine neue Form der Gespräche eingeführt werden. "Es
geht darum, einen Beitritt, den es nicht geben wird, zu ersetzen,
durch ehrliche Gespräche, eine pragmatische Zusammenarbeit, einen
Grundlagenvertrag, in dem man sagen kann, bei der Energiesicherheit
müssen wir in schwierigen Zeiten zusammenarbeiten, bei der
sicherheitspolitischen Situation im östlichen Mittelmeer-Raum, Syrien
muss mit den Türken bewältigt werden. Es gibt so viele Themen, wo man
was tun kann - alles liegt auf Eis, weil der Beitrittsprozess alles
hemmt."
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