(ots) -
- Gesamtfördervolumen von 36,5 Mrd. EUR
- Inländisches Fördervolumen steigt auf 27,6 Mrd. EUR
- Weiterhin starkes Interesse an Wohnungsbaufinanzierungen und
gewerblichen Krediten
- Zusageanstieg bei KfW IPEX-Bank auf 5,7 Mrd. EUR
- Konzerngewinn von 801 Mio. EUR
Die KfW Bankengruppe erreicht mit ihrer Fördertätigkeit im ersten
Halbjahr 2017 ein Gesamtvolumen von insgesamt 36,5 Mrd. EUR
(Vorjahreszeitraum 36,2 Mrd. EUR, +1 %). Die inländische Förderung
entwickelte sich auch im ersten Halbjahr sehr erfolgreich und
übertraf mit einem Zusagevolumen von 27,6 Mrd. EUR den Vorjahreswert
um fast 1 Mrd. EUR (26,7 Mrd. EUR, +3 %). Dazu beigetragen hat unter
anderem die anhaltend positive Konjunkturerwartung der
mittelständischen Unternehmen. Eine entscheidende Rolle hat das
weiterhin große Interesse privater Kunden an Förderkrediten im
Bereich der Wohnungsbaufinanzierung. Das Geschäftsvolumen der
internationalen Finanzierungen der KfW ist auf 8,3 Mrd. EUR (9,0 Mrd.
EUR, -8 %) zurückgegangen. Zu dieser Entwicklung führte das
Neuzusagevolumen des Geschäftsbereichs KfW Entwicklungsbank mit 2,1
Mrd. EUR (3,1 Mrd. EUR, -32 %). Dieser Geschäftsbereich hatte im
Vorjahr, geprägt durch überdurchschnittlich hohe Einzelabschlüsse, im
ersten Halbjahr ein sehr hohes Zusagevolumen verzeichnet. Für das
Gesamtjahr 2017 wird jedoch ein ähnlich hohes Finanzierungsvolumen
wie im Vorjahr erwartet. Positiv beigetragen haben die KfW IPEX-Bank
mit 5,7 Mrd. EUR (5,4 Mrd. EUR, +4 %), wie auch die DEG mit 0,5 Mrd.
EUR (0,4 Mrd. EUR, +9 %).
"2017 ist ein sehr gutes Förderjahr. Das Interesse an
KfW-Förderung ist weiterhin hoch. Die starke Nachfrage nach
Wohnungsbaufinanzierungen und gewerblichen Krediten spiegelt die gute
konjunkturelle Lage in Deutschland wider", sagt Dr. Günther Bräunig,
Vorstand der KfW Bankengruppe.
Die Ertragslage hat sich im ersten Halbjahr 2017 mit einem
Konzerngewinn von 801 Mio. EUR (779 Mio. EUR) positiv entwickelt und
profitierte dabei insbesondere von einem verbesserten
Bewertungsergebnis. Die rein IFRS-bedingten Effekte aus der Bewertung
von Derivaten, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, haben die
Entwicklung der Ertragslage mit 33 Mio. EUR überzeichnet (Vorjahr
Unterzeichnung um 190 Mio. EUR). Der für die Steuerung der KfW
relevante Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus
Sicherungszusammenhängen liegt in der Folge mit 768 Mio. EUR unter
dem Vorjahreswert (969 Mio. EUR).
"Mit der Ertragsentwicklung im ersten Halbjahr können wir
zufrieden sein. Sie liegt über dem Vorjahr und übertrifft insgesamt
unsere Erwartungen. Ursächlich hierfür ist die gute Entwicklung des
Bewertungsergebnisses einschließlich der Risikovorsorge. Für das
Gesamtjahr erwarten wir ein zufriedenstellendes Jahresergebnis,
allerdings wird das zweite Halbjahr voraussichtlich hinter dem ersten
zurückbleiben", sagt Dr. Bräunig.
Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderleistung) beträgt
935 Mio. EUR (949 Mio. EUR). Dabei stellt der Zinsüberschuss (vor
Förderleistung) mit 1.352 Mio. EUR (1.363 Mio. EUR) unverändert die
wesentliche Ertragsquelle der KfW dar.
Die erbrachte Förderleistung - im Wesentlichen Zinsverbilligungen
aus dem Neugeschäft - liegt mit 110 Mio. EUR trotz des im aktuellen
Zinsumfeld weiterhin geringen Verbilligungsspielraums leicht über dem
Niveau des Vorjahres (104 Mio. EUR).
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft hat die Ertragslage nur
geringfügig mit 63 Mio. EUR (Vorjahr Belastung 13 Mio. EUR) belastet.
Aus dem Beteiligungs- und Wertpapierportfolio des Konzerns
(einschließlich dem Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten
Unternehmen) resultierte insgesamt ein positiver Ergebniseffekt von
22 Mio. EUR (56 Mio. EUR).
Die Bilanzsumme liegt mit 496,7 Mrd. EUR vor allem aufgrund von
zins- und wechselkursinduzierten Marktwertveränderungen der zu
Sicherungszwecken eingesetzten Derivate und deren Abbildung im Hedge
Accounting unter dem Niveau des 31.12.2016 (507,0 Mrd. EUR).
Die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten des Konzerns bewegen
sich weiterhin auf einem guten Niveau. Die Gesamtkapitalquote gemäß
IRBA beträgt per 30.06.2017 20,0 % (31.03.2017: 21,9 %). Zu diesem
Stichtag erfolgte erstmals plangemäß die Kapitalquotenermittlung für
wesentliche Teile des Portfolios auf Basis des aufsichtlich
zugelassenen IRBA-Verfahrens. Bis 2020 wird die ergänzende Zulassung
weiterer Portfoliosegmente angestrebt. Der Rückgang der Kapitalquoten
im zweiten Quartal ergibt sich im Wesentlichen aus der Umstellung der
bisherig sinngemäßen auf die aufsichtlich zugelassene IRBA-Anwendung.
Bis zur vollumfänglichen IRBA-Zulassung werden die noch nicht
zugelassenen Portfoliosegmente im KSA-Verfahren bewertet.
Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen
Mit einem Fördervolumen von 11,3 Mrd. EUR kann die
Mittelstandsbank ein sehr erfolgreiches erstes Halbjahr verzeichnen
und liegt damit deutlich über dem Vorjahresniveau (9,5 Mrd. EUR). Die
anziehende Weltkonjunktur, verringerte politische Risiken sowie die
Erwartung steigender Kreditkosten beflügelten die Nachfrage nach
gewerblichen Förderkrediten.
Der Förderschwerpunkt Gründung und allgemeine
Unternehmensfinanzierung liegt mit Zusagen in Höhe von 5,1 Mrd. EUR
deutlich über dem Vorjahresniveau (4,6 Mrd. EUR). Besonders
erfreulich entwickelte sich die Gründungsfinanzierung mit 1,8 Mrd.
EUR, die trotz allgemein rückläufiger Gründungstätigkeit den bereits
starken Vorjahreswert übertreffen konnte (1,7 Mrd. EUR).
Im Bereich Innovation beträgt das Fördervolumen 0,4 Mrd. EUR (0,3
Mrd. EUR) und kann sich damit auf einem stabilen Niveau halten.
Gestärkt wird die Innovationsförderung zukünftig durch die
Erweiterung um den Schwerpunkt Digitalisierung. Zum 01.07.2017
starteten die neuen Innovations- und Digitalisierungsprogramme, mit
denen Gründer und mittelständische Unternehmen in diesem Bereich noch
besser unterstützt werden können. Im Bereich der
Beteiligungsfinanzierung zeichnete die KfW im Mai 2017 im Rahmen des
First Closings ihre Beteiligung am High-Tech Gründerfonds III. Das
inländische Beteiligungsgeschäft der KfW wird ab kommendem Jahr in
einer neuen Tochtergesellschaft betrieben, die künftig das
Finanzierungsangebot der KfW im Bereich Venture Capital bündeln und
substantiell ausbauen wird.
Der Förderschwerpunkt Umwelt verzeichnet mit Zusagen in Höhe von
5,8 Mrd. EUR (4,6 Mrd. EUR) einen kräftigen Zuwachs und übertrifft
das bereits starke Vorjahresniveau nochmals deutlich. Wesentliche
Treiber dieser positiven Entwicklung waren das KfW-Programm
Erneuerbare Energien sowie das KfW-Energieeffizienzprogramm. Beide
Programme erzielten mit einem Zusagevolumen von 2,4 Mrd. EUR (2,1
Mrd. EUR) bzw. 2,9 Mrd. EUR (2,2 Mrd. EUR) ein sehr gutes Ergebnis.
Mit einem Fördervolumen von 16,4 Mrd. EUR (17,2 Mrd. EUR) kann
auch die Kommunal- und Privatkundenbank / Kreditinstitute ein sehr
gutes Halbjahresergebnis verbuchen.
Der Förderschwerpunkt Wohnen hat hierzu mit einem gestiegenen
Zusagevolumen von 11,2 Mrd. EUR (10,4 Mrd. EUR) den stärksten Beitrag
geleistet. Die anhaltend robuste Baukonjunktur sowie das weiterhin
günstige Zinsumfeld ließen allein in der Programmfamilie
Energieeffizient Bauen und Sanieren die Nachfrage auf 8,6 Mrd. EUR
(7,5 Mrd. EUR) anwachsen.
Die Infrastrukturfinanzierung leistet mit Zusagen in Höhe von 2,0
Mrd. EUR (2,4 Mrd. EUR) in ihren Kernprogrammen einen stabilen
Beitrag. Der Volumenrückgang geht ausschließlich auf die inzwischen
ausgelaufene Sonderfazilität "Flüchtlingsunterkünfte" zurück. Dagegen
hat der Anteil der kommunalen Umwelt- und Klimaschutzförderung
nochmals zugenommen.
Ebenfalls stabil ist der Beitrag im Bereich Bildung und Soziales
mit einem Volumen über 1,0 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR).
In der Individualfinanzierung Banken wird ein Zusagevolumen von
0,7 Mrd. EUR (1,0 Mrd. EUR) erzielt. Mit Zusagen in Höhe von 1,5 Mrd.
EUR (2,4 Mrd. EUR) ist auch die Nachfrage in der Allgemeinen
Refinanzierung für Landesförderinstitute rückläufig.
Im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das durch die
KfW IPEX-Bank verantwortet wird, wurde Neugeschäft in Höhe von 5,7
Mrd. EUR zugesagt. Das Volumen der Neuzusagen liegt damit leicht über
dem Niveau des Vorjahreszeitraumes (5,4 Mrd. EUR). Inhaltliche
Schwerpunkte bilden die Geschäftssparten Maritime Industrie mit 1,0
Mrd. EUR (0,8 Mrd. EUR) sowie Industrie und Services mit 0,9 Mrd. EUR
(0,5 Mrd. EUR).
Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und
Schwellenländer liegt bei 2,6 Mrd. EUR (3,6 Mrd. EUR). Der
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat im ersten Halbjahr 2017
weltweit 2,1 Mrd. EUR für Projekte und Programme zugesagt und liegt
damit deutlich unter dem Vorjahreswert (3,1 Mrd. EUR). In 2016 hatten
überdurchschnittlich hohe Einzelzusagen bei den Förderkrediten zum
starken Halbjahresergebnis beigetragen. Für das Gesamtjahr 2017
rechnet der Geschäftsbereich aber weiter mit ähnlich hohen
Finanzierungsvolumina wie im Vorjahr. 60 % der Neuzusagen des ersten
Halbjahres kommen dem Umwelt- und Klimaschutz zugute. Zum 30.06.2017
konnte die DEG für privatwirtschaftliche Investitionen in
Entwicklungsländern insgesamt 473 Mio. EUR zusagen (434 Mio. EUR).
Mit 126 Mio. EUR war mehr als ein Viertel davon für Vorhaben in
Afrika bestimmt (89 Mio. EUR). Finanziert werden damit zum Beispiel
Unternehmen, die in Telekommunikation oder Transport- und
Logistikdienstleistungen investieren.
Im Geschäftsfeld Finanzmärkte liegt das Fördervolumen im ersten
Halbjahr 2017 bei 808 Mio. EUR (536 Mio. EUR). Davon wurden 586 Mio.
EUR (359 Mio. EUR) in Verbriefungstransaktionen zur
kapitalmarktorientierten Förderung des Mittelstands investiert. Für
ihr Green-Bond-Portfolio tätigte die KfW Investitionen in insgesamt
sieben Wertpapiere zur Förderung von Klima- und Umweltschutzprojekten
mit einem Volumen von 222 Mio. EUR (176 Mio. EUR). Angesichts des
raschen Wachstums des seit 2015 im Auftrag des
Bundesumweltministeriums bestehenden Förderportfolios mit grünen
Anleihen wurde das Zielvolumen für das Gesamtportfolio im Mai dieses
Jahres auf 2 Mrd. EUR verdoppelt.
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes nahm die KfW per
30.06.2017 langfristige Mittel im Gegenwert von 46,9 Mrd. EUR (42,4
Mrd. EUR) an den internationalen Kapitalmärkten auf. Rund 51 % der
Mittelaufnahme erfolgte in Euro, in US-Dollar wurden rund 39 %
aufgenommen. Die übrigen Mittel (10 %) wurden in sechs weiteren
Fremdwährungen aufgenommen. Aufgrund eines für 2017 insgesamt höher
prognostizierten Kreditneugeschäfts wurde der Refinanzierungsbedarf
für das Gesamtjahr zum Ende des ersten Halbjahres planmäßig überprüft
und von ursprünglich rund 75 Mrd. EUR auf 75 bis 80 Mrd. EUR erhöht.
**Die vollständige Presseerklärung einschließlich einer
tabellarischen Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen finden Sie
unter: www.kfw.de
Service:
Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen steht
auf: www.kfw.de/geschaeftszahlen zum Download bereit.
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Sybille Bauernfeind,
Tel. +49 (0)69 7431 2038, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Sybille.Bauernfeind(at)kfw.de, Internet: www.kfw.de
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