(ots) - Der Riesenbärenklau wird in Sachsen-Anhalt immer
mehr zum Problem. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe). Viele Städte und Gemeinden
fühlen sich überfordert bei der Bekämpfung der sich rasant
ausbreitenden Pflanze, deren Saft bei Hautkontakt schmerzhafte
Verbrennungen auslösen kann. Die Kommunen rufen nach Hilfe des
Landes, doch das Umweltministerium betrachtet sich als nicht
zuständig.
Der Riesenbärenklau zählt zu den invasiven Neophyten - das sind
Pflanzen, die ursprünglich nicht in Deutschland heimisch waren, sich
nun aber vermehrt ausbreiten und andere Pflanzen verdrängen.
"Riesenbärenklau breitet sich hauptsächlich deshalb aus, weil zu
wenig gegen ihn unternommen wird", sagte Katrin Schneider vom
Unabhängigen Institut für Umweltfragen (Ufu) in Halle der Zeitung. Es
gebe keine Zuschüsse für die Bekämpfung, "für die Kommunen ist das
ein Riesenproblem". Der Kreis Mansfeld-Südharz zählt laut Schneider
zu den am stärksten betroffenen Gebieten. Dort hat eine Kommune jetzt
die Notbremse gezogen: Ralf Rettig (parteilos), Bürgermeister der
Gemeinde Südharz, fordert Hilfe vom Land beim Kampf gegen das
gefährliche Gewächs. "Zum einen muss das Umweltministerium Geld für
die Beseitigung der Stauden bereitstellen. Zum anderen müssen klare
gesetzlich Regelungen her", sagte Rettig.
Bisher ist der Umgang mit der invasiven Pflanze im Land so
geregelt: Zuständig für die Bekämpfung sind laut Umweltministerium
die jeweiligen Grundeigentümer, bei Gefahr im Verzug die Kommunen.
Bedroht der Riesenbärenklau geschützte Pflanzen, werden die
Naturschutzbehörden der Landkreise aktiv. Nur im letzteren Fall ist
eine finanzielle Förderung möglich, ansonsten hält sich das Land
raus. "Für eine generelle Bekämpfung außerhalb von speziellen und
allgemeinen Schutzverpflichtungen gibt es bisher keine
naturschutzrechtliche Grundlage", sagte eine Ministeriumssprecherin.
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