(ots) - Die Summe von 222 Millionen Euro zu bezahlen,
um sich für fünf Jahre die Dienste eines Fußballer zu sichern, ist
verrückt. Und mehr noch: Mit dem Wechsel von Neymar, der alle
bisherigen Dimensionen im Weltfußball sprengt, setzt sich PSG der
Gefahr aus, sich selbst von vielen Dingen zu entrücken, die den
Volkssport Fußball ausmachen - wohl am meisten von den Fans, die sich
nach der ersten Euphorie um den Neuzugang an der Stadionkasse beim
Blick an den Geldbeutel überlegen müssen, ob sie diesen Wahnsinn
mitfinanzieren wollen. Denn die Ablöse an Barcelona ist ja nur ein
Teil der Kosten: 30 Millionen netto soll der Brasilianer pro Jahr
verdienen; rechnet man einen Steuersatz von 50 Prozent hinzu und das
mal fünf Jahre, kommt man samt Ablöse auf eine runde halbe Milliarde.
Und spätestens hier endet die Vorstellungsgrenze des Fans, der von
seinem normalen Arbeitnehmerlohn die Euros zusammenkratzt, um sich
einen Stadionbesuch leisten zu können. Doch passen die explodierenden
Ablösesummen genau ins Bild, das der Profifußball im Wettlauf um
immer neue Superlativen derzeit abgibt, zum Beispiel beim Poker um
Fernsehrechte. Wenn man allein in Deutschland sucht, wo man auf
welchem Sender wann und mit welchen Pay-TV-Abos die 1. bis 3. Liga
verfolgen kann, muss der Fußball aufpassen, dass er sein wichtiges
Prädikat nicht verliert - nämlich "Volks"-Sport Nr. eins zu sein.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de
Original-Content von: Mittelbayerische Zeitung, übermittelt durch news aktuell