(ots) -
Stuttgart. Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei Die Linke und
Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, äußert sich im SWR
Sommerinterview zu aktuellen politischen Fragen. Er sieht wenig
Chancen für eine rot-rot-grüne Regierungskoalition auf Bundesebene
und zeigt sich zuversichtlich in Bezug auf das Wahlergebnis.
Riexinger betont, Die Linke würde nicht auf Konfrontation mit der
Wirtschaft setzen. Das ausführliche Interview mit Bernd Riexinger ist
heute Abend, 8. August 2017, ab 19.30 Uhr in den Landesnachrichten
"SWR Aktuell Baden-Württemberg" im SWR Fernsehen zu sehen. Das
Gespräch führt "SWR Aktuell"-Moderatorin Stephanie Haiber, es wurde
heute Vormittag vor dem Stuttgarter Landtag aufgezeichnet.
Für eine Regierungskoalition auf Bundesebene müssten SPD und Grüne
ihre Politik grundlegend ändern. "Wir stehen nicht zur Verfügung für
nur kleine Korrekturen einer falschen Politik", so Riexinger. Bei
einer Politik, die zum Beispiel die Renten und Löhne erhöhe oder ein
Programm gegen prekäre Arbeit entwickle, seien die Linken dabei.
In Bezug auf das Wahlergebnis gibt sich der ehemalige Stuttgarter
Verdi-Funktionär zuversichtlich. "Wir sind stabil auf der Bundesebene
zwischen 8 und 10 Prozent, heute sogar bei zwei Umfrageinstituten
über 10 Prozent. Ich glaube, dass wir in Baden-Württemberg über 5
Prozent kommen und das motiviert mich. Außerdem erlebe ich gerade
einen ganz schönen Wahlkampf."
Riexinger kandidiert zum ersten Mal für den Bundestag. Bei der
Landtagswahl im März 2016 erreichte er als Spitzenkandidat 2,9
Prozent. Bei der Bundestagswahl 2013 kam Die Linke auf 4,8 Prozent.
Auf die Frage, ob das Schwächeln der Linken in Baden-Württemberg
daran liege, dass es den Menschen hier zu gut gehe, antwortet
Riexinger: "Nein, den Baden-Württembergern geht es zum Teil gut, aber
rund 30 bis 40 Prozent sind vom Aufschwung und von den Resultaten des
Aufschwungs der letzten 13 Jahre ausgeschlossen worden. Wir haben
auch hier sehr viel prekäre Beschäftigung, wir haben viele Menschen,
die Angst davor haben müssen, im Alter ihren Lebensstandard nicht
sichern zu können. Wir haben viele befristete Arbeitsverträge, viel
Leiharbeit, viele Werksverträge."
Von Ministerpräsident Kretschmann höre man im Zusammenhang mit dem
Dieselskandal zu wenig zum Thema Arbeitsplätze, moniert Riexinger.
"Zwischen Kuschelkurs und zwischen Lobbyismus der Automobilindustrie
und einer zukunftsgewandten Industriepolitik besteht doch ein großer
Unterschied", kritisiert er Politik und Konzerne.
Zitate gegen Nennung der Quelle "SWR Aktuell" frei.
Weitere Sommerinterviews in "SWR Aktuell Baden-Württemberg", 19.30
Uhr, SWR Fernsehen:
Leni Breymaier (SPD)Mittwoch, 9. August 2017
Thomas Strobl (CDU)Freitag, 18. August 2017
Die Sommerinterviews können nach der Ausstrahlung auf
www.SWR.de/SWRaktuell/bw abgerufen werden.
Pressekontakt: Katja Matschinski, Telefon 0711 929 11063,
katja.matschinski(at)SWR.de
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