(ots) - Die Realschule plus kam zur Welt, als die
Sozialdemokraten allein regierten im Land. Sie ist ein lupenreines
Kind der SPD, die seitdem ununterbrochen den Ministerpräsidenten
stellt und das Bildungsministerium führt. Deshalb ist kaum zu
verstehen, dass bislang so wenig für eine breitere Akzeptanz dieser
jungen und in Deutschland einmaligen Schulform getan wurde. Selbst
die im aktuellen Koalitionsvertrag vollmundig angekündigte
"Informationskampagne" - "Imagekampagne" wäre die treffendere Vokabel
- kommt bislang nur schleppend in Gang. Erfolgreich sein kann sie
nur, wenn bei den Eltern die Botschaft ankommt: Wer sein Kind auf
eine Realschule plus schickt, verbaut ihm keine Chancen, sondern
erhöht sie unter Umständen sogar. Etwa dann, wenn ein Kind am Ende
der Grundschule zwar das Potenzial erkennen lässt, auf dem Gymnasium
mitzuhalten, aber nicht ganz so weit ist, noch etwas Zeit zur
Entfaltung braucht. Überhaupt sollten sich Mütter und Väter bei der
Schulwahl selbstkritisch hinterfragen: Geht es ihnen wirklich um das
Wohl ihres Kindes? Oder um ihr eigenes? Statusdenken ist bei dieser
Entscheidung völlig fehl am Platz, auch aus diesem Grund: Akademiker
gibt es in Deutschland genug. Händeringend gesucht werden Fachkräfte:
Handwerker, Mechaniker, Techniker, Pfleger. Vereinzelt kommt es
tatsächlich vor, dass ein Schüler trotz Gymnasialempfehlung auf eine
Realschule plus gehen möchte, weil er/sie statt zu studieren lieber
eine Lehre machen will, und die Eltern das akzeptieren. Etwas mehr
von dieser speziellen Aufbruchsstimmung würde dem Land gut tun.
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Alexandra Maus
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