PresseKat - FZ: "Heil Trump!" Kommentar der Fuldaer Zeitung (Montagausgabe) zu Trump/Charlottesville:

FZ: "Heil Trump!"
Kommentar der Fuldaer Zeitung (Montagausgabe) zu Trump/Charlottesville:

ID: 1519954

(ots) - Wütend wurde der Mann auf dem Golfplatz nicht. Feuer
hat er auch nicht gespuckt. Der amerikanische Präsident Donald Trump
reagierte an seinem Ferienort Bedminster nur zögerlich auf die rechte
Gewalt inCharlottesville. Da hatten Mitglieder seiner Partei längst
scharfe Kritik geübt an den schweren Ausschreitungen der
Ultrarechten. Und die Reaktion Trumps blieb dann auch sehr gemäßigt,
indem er nur die Gewalt im Allgemeinen verurteilte, aber verschwieg,
von wem sie ausging bei der größten Kundgebung der US-Rechtsextremen
seit Jahrzehnten. Denn die blutige Tragödie in Charlottesville liegt
in der Verantwortung seiner Wähler, die sich mit Hitlergruß und "Heil
Trump" begegneten und mit Ku-Klux-Klan-Symbolen keinen Zweifel an
ihrer Radikalität aufkommen ließen. Da wurde auch schon mal billigend
in Kauf genommen, dass es tödlich und mit schweren Verletzungen
endet, wenn ein Rechter sein Auto in eine Gruppe von
Gegendemonstranten lenkt. Schlimm, aber Trump will es sich mit
Amerikas Rechten nicht verscherzen, weil er auf ihre Unterstützung
zählt. Und entschuldigt das Geschehen mit dem Versuch seiner extremen
Anhänger, die Geschichte ihres Landes "zu ehren". Was für ein Land
ist das noch? Und was für ein Präsident? Ob die Rechten ihn retten
können, wenn die amerikanische Gesellschaft endlich aufwacht und
begreift, dass sie einen engstirnigen Egomanen an die Spitze ihre
Landes gebracht hat, der jederzeit den Erdball in ein atomares
Schlachtfeld verwandeln kann, ist fraglich. Bis jetzt hat das
demokratische System der USA nicht ausgereicht, um den Fehler einer
Wahl zu korrigieren, deren Ergebnis vermutlich mithilfe russischen
Einflusses zustande kam. Die Folgen dieser Wahl werden immer
deutlicher sichtbar. Die übelste Konsequenz ist fraglos die maßlose
emotionale Auseinandersetzung mit dem ebenfalls schwer




psychopathischen Machthaber von Nordkorea, Kim Jong Un, mit der sich
beide unter einen verhängnisvollen Handlungsdruck setzen. Aber auch
die Haltung Trumps bei den verstörenden Bildern von Charlottesville
zeigen, dass er unfähig ist für das Amt eines Präsidenten, der über
parteipolitischen Interessen stehen muss, wenn es gilt, den inneren
Frieden im Land zu sichern. Man fragt sich, wie lange das noch gut -
nein, besser schlecht - geht. Vielleicht muss man jetzt angesichts
der hilflosen und willfährigen Politiker auf die Generäle zählen, die
einst viel Unheil in den USA und der Welt angerichtet haben, jetzt
aber zur letzten Hoffnung werden könnten.



Pressekontakt:
Fuldaer Zeitung
Volker Feuerstein
Telefon: 0661 280-301
volker.feuerstein(at)fuldaerzeitung.de

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Datum: 13.08.2017 - 21:42 Uhr
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