(ots) - Zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August
macht die Hilfsorganisation Handicap International darauf aufmerksam,
dass Nothilfe auch Menschen erreichen muss, die häufig keinen Zugang
zu Hilfsangeboten haben: Menschen mit Behinderung, Ältere, und
schwangere Frauen.
Drei Viertel der Menschen mit Behinderung, die in Notsituationen
leben, haben keinen ausreichenden Zugang zu Wasser, Nahrung,
Gesundheit und Unterkünften: Ihre Bedürfnisse werden häufig nicht
erfasst. Sie können weder lange Zeit Schlange stehen, um Lebensmittel
zu erhalten, noch Wasser pumpen und tragen. Handicap International
hat es sich zur Aufgabe gemacht, dass diese Menschen in der Nothilfe
nicht vergessen werden. Spezialisierte Teams der Organisation
versorgen sie gezielt mit dem Nötigsten. Zudem kümmern sie sich
darum, dass für Menschen mit Behinderung die Umgebung barrierefrei
gestaltet wird - zum Beispiel in Flüchtlingslagern, damit sie
Versorgungs- und Anlaufstellen oder sanitäre Einrichtungen erreichen
und nutzen können.
Niemanden zurücklassen: Inklusion in der humanitären Hilfe
Artikel 11 der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) legt fest,
dass Menschen mit und ohne Behinderung in Not- und Krisensituationen
den gleichen Schutz erhalten müssen. "Doch in der Nothilfe werden
Menschen mit Behinderung besonders oft vergessen - dabei machen sie
mit 15 Prozent der Weltbevölkerung eine der größten Minderheiten
aus", sagt Susanne Wesemann, Geschäftsführerin von Handicap
International Deutschland. "Oft fehlt das Bewusstsein über die
Bedürfnisse dieser Menschen. Hier setzen wir an." Mit Finanzierung
durch das Auswärtige Amt unterstützt Handicap International gemeinsam
mit der Christoffel Blindenmission (CBM) seit 2016 deutschstaatliche
und zivilgesellschaftliche Akteure der humanitären Hilfe darin, ihre
Kapazitäten für die Durchführung inklusiver Hilfsmaßnahmen zu stärken
- durch Seminare, Coaching und wissenschaftliche Kooperationen.
Humanitäre Hilfe inklusiv zu gestalten ist ein Schwerpunkt der
Arbeit von Handicap International in Krisenregionen weltweit. Dabei
arbeitet die Organisation eng mit lokalen und internationalen
Hilfsorganisationen zusammen, damit Hilfsangebote auch für Menschen
mit Behinderung zugänglich gemacht werden. Dazu zählen unter anderem
Nahrungsmittelverteilung, sanitäre Versorgung und Hygiene,
Gesundheitsversorgung, Unterkünfte oder Bildung.
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