(ots) - Wie können wir die technische Allgemeinbildung
in Deutschland stärken? Welche wichtigen Leitlinien muss die Politik
beschließen, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen? Wie kann
Deutschlands aktuell gut aufgestellte Forschungslandschaft weiter
gestärkt und verbessert werden? Antworten auf diese und weitere
Fragen hat der VDI in seiner neuen Stellungnahme "Empfehlungen für
die 19. Legislaturperiode" formuliert.
"Gute technische Bildung und Nachwuchsförderung sind wichtige
Voraussetzungen, um Deutschlands Stärke als erfolgreicher
Innovations- und Technikstandort dauerhaft zu sichern", betont
VDI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer. Länderspezifische
Lösungen sind hierbei nicht zielführend. Stattdessen empfiehlt der
VDI eine gemeinsame Strategie aller bildungspolitischen Akteure in
Bund und Ländern, um diese Gemeinschaftsaufgabe meistern zu können.
"Der Bund muss in der Bildungspolitik zukünftig noch viel mehr
Verantwortung übernehmen", so Ungeheuer. Der VDI begrüßt daher, dass
sich der Bund bei der technischen Ausstattung aller Schultypen mit
Breitbandanbindung und Geräten finanziell engagieren will.
Bei der Umsetzung der Energiewende sieht der VDI die nächste große
Herausforderung in der optimalen Integration der hohen Anteile von
Strom aus fluktuierendem Wind- und Solarstrom. Die Sektorenkopplung
spielt daher eine wichtige Rolle für die Energiewende. Zur Erreichung
des "Zwei-Grad-Ziels" genügt es nicht, den Anteil fossiler
Energieträger nur in der Stromerzeugung deutlich zu reduzieren. Alle
Sektoren müssen hierzu einen signifikanten Beitrag leisten. In den
kommenden Jahren muss die Marktintegration der Erneuerbaren weiter
forciert werden, bis sie sich ohne Unterstützung im Markt behaupten
können. Im Gebäudesektor bedarf es nach Meinung des VDI eines
Neustarts, um endlich dessen große Potenziale für den effizienteren
Umgang mit Energie zu heben. So empfiehlt der VDI neben wirksamen
steuerlichen Abschreibungsmodellen für Energieeffizienzmaßnahmen im
Gebäudebestand und Neubau auch mehr Transparenz und wirtschaftliche
Attraktivität bereits bestehender Fördermaßnahmen.
Die mögliche Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung
darf aus Sicht des VDI auf keinen Fall zu Lasten der bewährten
technologieorientierten Fachprogramme des BMBF, des Zentralen
Innovationsprogramms Mittelstand ZIM und des Programms Industrielle
Gemeinschaftsforschung IGF des Bundeswirtschaftsministeriums gehen.
Insbesondere KMUs werden erst durch die bereitgestellten Fördergelder
in die Lage versetzt, die eigenen Forschungsaktivitäten auszubauen.
Die digitale Transformation erfordert von der Wirtschaft ein
Umdenken von klassischen hin zu digitalen Geschäftsmodellen, in denen
sich neue Wertschöpfungsketten entwickeln können. Aus Sicht des VDI
werden in den kommenden Jahren die Weichen für die Gestaltung
vernetzter Wertschöpfungsketten, Technologien und Arbeitstätigkeiten
gestellt. "Die erfolgreiche Umsetzung des digitalen Wandels erfordert
zuerst Investitionen in den Ausbau leistungsfähiger digitaler
Infrastrukturen und Hochgeschwindigkeitsnetze", hebt der
VDI-Präsident hervor. Ein weiterer Baustein für den Erfolg der
digitalen Transformation sind Investitionen in die digitale Bildung.
Der VDI fordert daher eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund und
Ländern zur Stärkung der digitalen Bildung in Deutschland. Eine vom
Bund koordinierte digitale Bildungs- und Qualifizierungsoffensive
wäre nach Meinung des VDI hierfür ein wichtiger Ansatz.
Die komplette VDI-Stellungnahme "Empfehlungen für die 19.
Legislaturperiode" ist kostenfrei unter http://ots.de/mWipk
erhältlich.
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