(ots) - Der niedersächsische Innenminister Boris
Pistorius (SPD) hat nach dem Anschlag in Barcelona
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zu wenig Engagement im
internationalen Anti-Terror-Kampf vorgeworfen. "Um die Menschen
besser schützen zu können, brauchen wir dringend eine bessere
Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden in Europa", sagte Pistorius
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
Das betreffe die Datensysteme, die Stärkung von Europol und die
bessere Sicherung der Außengrenzen des Schengenraums. "Hier hatte
Herr de Maizière lange genug Zeit, tätig zu werden. Bis heute ist zu
wenig passiert", sagte der SPD-Politiker, der im Bundestagswahlkampf
die Innenpolitik seiner Partei vertritt. Gleichzeitig verurteilte
Pistorius den Anschlag in Spanien. "Dass es erneut einen
terroristischen Anschlag in Europa gegeben hat, ist eine große
Tragödie. Das Leid der Betroffenen ist unermesslich", sagte er. Gegen
die Menschenfeinde, die für diese abscheuliche Tat verantwortlich
seien, müsse der Staat harte Kante zeigen. "Die Täter und
Hintermänner müssen identifiziert, ermittelt und für diese Taten
verurteilt werden. Die spanischen Behörden müssen jede Unterstützung
aus Deutschland bekommen, die sie hierfür brauchen", sagte Pistorius
und rief dazu auf, "Präventionsarbeit unbedingt auch in den Fokus
unserer Sicherheitspolitik" zu stellen, um Radikalisierung
vorzubeugen.
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