(ots) - Von Anschlag zu Anschlag klingen die
Aufforderungen der Politik immer hohler, sich von den Terroristen die
Freiheit nicht rauben zu lassen, die eigenen Werte weiterzuleben und
die offene Gesellschaft nicht infrage zu stellen. Falsch sind sie
deshalb aber nicht. Die Angst vor dem Terror ist bei vielen Menschen
schon zum Alltagsgefühl geworden. Umso mehr jetzt durch das
fürchterliche Attentat im weltoffenen Barcelona, von dem auch viele
Deutsche betroffen sind. Ob in der U-Bahn, auf Bahnhöfen, auf
Volksfesten, man bewegt sich deutlich vorsichtiger, man schaut
genauer hin. Das haben die islamistischen Barbaren bereits erreicht.
Aber das Gefühl ist das eine, die reale Gefahr das andere. Den Alltag
darf man sich nicht mehr als absolut notwendig von den Terroristen
prägen lassen. Ohnehin lassen sich weiche Ziele wie eine beliebte
Flaniermeile kaum schützen. Was im Umkehrschluss nicht bedeutet,
alles Zumutbare auch zu versuchen, um die Sicherheit für die Bürger
zu vergrößern. Aber die eindrucksvollste Antwort, vielleicht auch die
ärgerlichste für die Mörder und ihre kranken Hintermänner ist, wenn
man seine Lebensweise nicht fundamental verändert - und so dem Terror
trotzt. Die Attentäter dagegen haben nur Hass und brutale Gewalt,
sonst nichts. Es war gut, dass die Wahlkämpfer der Parteien am
Freitag ihre Aktivitäten reduziert und ein Signal der Geschlossenheit
gegeben haben. Der Terror und das fürchterliche Leid der Opfer dürfen
nicht dazu benutzt werden, um den einen oder anderen billigen Punkt
vor der Bundestagswahl zu machen. So zusammenzustehen, zeichnet eine
Demokratie aus. Was aber nicht bedeutet, dass im Wahlkampf nicht über
die Frage von mehr Sicherheit diskutiert werden darf. Im Gegenteil:
Das muss jetzt sein.
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