(ots) - Der Boykottaufruf Erdogans gegen SPD, Grüne und
CDU zielt folglich nicht auf eine Veränderung der
Parteienlandschaft, sondern auf die Beeinflussung der politischen
Stimmung. Denn auch auf deutscher Seite glaubt man kurz vor der
Bundestagswahl nach Monaten der Zurückhaltung, nicht um schärfere
Reaktionen umhinzukommen. Gerade Fälle wie der des deutschen
Anti-Erdogan-Intellektuellen Akhanli sorgen dafür, der
Bundesregierung einen klugen Kurs der stillen Diplomatie unmöglich
zu machen. Die Verschärfung der Reisehinweise, die Warnung deutscher
Unternehmen vor Investitionen, zuletzt die Drohung der Kanzlerin, den
geplanten Ausbau der Zollunion zwischen der EU und der Türkei auf Eis
zu legen, sind da überfällige Antworten, obwohl sie
Provokationen aus Ankara neue Nahrung geben. Die Zeit der
Wiederannäherung ist damit fürs Erste vorbei. Es ist Zeit, dass
die EU Erdogan selbst seine Grenze zeigt.
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