(ots) - Ein Verkehrsunfall mit drei Toten auf der B 100 nahe
Kemberg (Landkreis Wittenberg) bringt die Behörden in Erklärungsnot
und wirft die Frage nach ihrer Mitverantwortung auf. Das berichtet
die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstag-Ausgabe).
So ist die Kreuzung an der B 100 seit langem als Unfallschwerpunkt
bekannt und der Umbau zu einem Kreisverkehr geplant. Eine
Entscheidung jedoch haben das Landesverwaltungsamt und die
Landesstraßenbaubehörde auch nach über einem Jahr nicht getroffen.
Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU), der die Behörden wegen
des Zeitverzuges bereits am Wochenende kritisiert hat, fordert nun
Tempo: "So jedenfalls kann das nicht weitergehen." Bereits seit 15
Monaten gibt es für den Kreisverkehr einen Planungsentwurf. Von Mai
2016 bis März 2017 lag er zu einer Vorprüfung im
Landesverwaltungsamt, dann ging er zurück in die
Landesstraßenbaubehörde. Ein Genehmigungsverfahren ist nicht
eingeleitet, ein Baubeginn nicht absehbar. Bei einer Anfrage wenige
Tage vor dem Unfall habe man ihm signalisiert, "es werde schwierig",
so Seelig. Der Grund laut Bürgermeister: Personalnot. Das
Landesverwaltungsamt hat erst kürzlich eingeräumt, es sei überlastet,
180 Mitarbeiter fehlten. Die Verfahrensdauer zum Kreisverkehr habe
mit Personalnot aber nichts zu tun, heißt es nun in der Behörde.
"Dieser Zeitraum ist nicht ungewöhnlich für ein komplexes Verfahren",
sagte Sprecherin Denise Vopel.
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