WAZ: Gemeinschaftliches Versagen
- Kommentar von Frank Preuß
zu Klinik-Morden
(ots) - Die Taten sind monströs, das Ausmaß muss
erschüttern. Offenbar aus Geltungssucht tötet ein Krankenpfleger 90
Menschen, die ihm wehrlos ausgeliefert sind; vielleicht sind es noch
viele mehr, bei denen sich der Nachweis nicht mehr führen lässt. Was
aber eine ähnlich große Fassungslosigkeit auslöst: Wie konnte es
sein, dass er jahrelang morden konnte, dass ihn niemand bremste,
obwohl es doch genügend Verdachtsmomente gab?
Es ist ein gemeinschaftliches Versagen von Kliniken und Juristen,
die offenbar nicht schnell und verantwortungsbewusst reagierten. Das
schreit nach Bestrafung. Womöglich wird die Aufarbeitung aber nie zu
einem Abschluss kommen, den Hinterbliebene als befriedigend empfinden
könnten: Das Verfahren gegen einen Staatsanwalt, den Kollegen wegen
vermeintlicher Strafvereitelung im Amt angeklagt hatten, weil sie ihn
in diesem Fall zu lax fanden, hat das Landgericht gar nicht erst
zugelassen.
Jenseits dessen müssen die Krankenhäuser zum Schutz der Patienten
zu mehr Kontrolle und besseren Alarmsystemen verdonnert werden.
Traurig genug, dass immer wieder furchtbare Anlässe nötig sind, um
banale Einsichten zu erzwingen.
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Datum: 28.08.2017 - 18:18 Uhr
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