(ots) - Ist es zum Lachen, zum Weinen, zum Kopfschütteln
oder zum Gähnen? Wenn es um den teuersten Nichtflughafen
Deutschlands, den BER, geht, kann sich inzwischen jeder Betrachter
aussuchen, welche Gefühlsregung ihm am liebsten ist. Der Komplex im
brandenburgischen Schönefeld funktioniert zwar nicht als Airport, ist
aber inzwischen eines der wirkungsvollsten Wirtschaftsförderprogramme
des Landes. Dort gilt das altbewährte Motto "Wir bauen auf und reißen
nieder, so haben wir Arbeit immer wieder." Und die Summen können gar
nicht groß genug sei, die in dem Projekt versenkt - manche sagen auch
verbaut - werden. An die 15 Millionen Euro soll der Nichtbetrieb
jeden Monat kosten. Beweisen lässt sich das nicht so einfach, aber es
dürfte sicher sein, dass es ohne die Dauerbaustelle in Schönefeld
einige Firmen gar nicht mehr gäbe. Es klingt völlig absurd, aber es
ist eine Tatsache: Ohne das bisher ein einziges Flugzeug regulär am
BER abgefertigt worden wäre, müssen schon jetzt Visionen für die
Zukunft des Nichtflughafens entwickelt werden. Achtung Ironie: Es
lässt sich ja nun mal nicht hundertprozentig ausschließen, dass der
Airport nicht doch noch irgendwann auch für Passagiere aufgeschlossen
wird. Wäre ja zu blöd, wenn dann - im Jahr 2040 oder so - die
Kapazitäten gar nicht mehr reichen würden. Angesichts der
deutschlandtypischen Planungszeiträume und der Zeit für nachträgliche
Reparaturen wäre es grob fahrlässig nicht jetzt schon damit
anzufangen. Obwohl: 2040 ist nach allen einschlägigen BER-Erfahrungen
wirklich schon ganz schön kurz gedacht. Der Bürgermeister von
Schönefeld heißt Udo Haase. Vorsicht: Der Name verwirrt. Tatsächlich
ist der Mann nämlich ein schlauer Fuchs. Mit jährlichen
Gewerbesteuereinnahmen im sechsstelligen Millionenbereich ist die
Gemeinde Schönefeld schon jetzt so etwas wie das "Bayern
Brandenburgs". Udo Haase sieht die Dauerbaustelle in seiner Gemeinde
daher gelassen. Er hat schon jetzt alle Voraussetzungen geschaffen,
dass sich rund um den Flughafen viele neue Firmen und viele neue
Bewohner ansiedeln können. Am Ende dürfte es Udo Haase egal sein, ob
die als Umbauplaner oder Piloten ihr Geld verdienen. Und deshalb
dürfte es sicher sein, dass Schönefelds Bürgermeister vor Freude gar
nicht aus dem Lachen herauskommt, wenn er jetzt über den
BER-"Masterplan 2040" jetzt in den Zeitungen liest.
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