(ots) - In Brandenburgs Museen stehen die Besucher
Schlange. Beim Evangelischen Kirchentag waren mehr als 100 000
engagierte Christen in der Region unterwegs. Während in der
Lutherstadt Wittenberg die Weltausstellung Reformation zum
millionenteuren Flop geworden ist, weil sich die völlig überzogenen
Erwartungen an die Besucherzahlen nicht einmal ansatzweise erfüllt
haben, ist das Lutherjahr in Berlin, Brandenburg und Sachsen ein
voller Erfolg. Dass der Landkreis Elbe-Elster seinen Lutherpass mehr
als 50 000-mal verteilt hat, zeigt, wie groß das öffentliche
Interesse an dem Reformator ist. Und das ist gut so. Denn natürlich
hatte Martin Luther auch seine schlechten Seiten, wurde im Alter zum
üblen Antisemiten und hetzte gegen aufständische Bauern. Und doch ist
es zuweilen hilfreich, wenn sich Menschen an Martin Luther und dessen
Lehre von der Freiheit eines Christenmenschen erinnern. Schließlich
war es der Reformator, von dem wichtige Impulse für die Glaubens- und
Gewissensfreiheit ausgegangen sind, die die europäische Kultur- und
Geistesgeschichte prägen - bis dahin, dass sich die Bürgerrechtler am
Ende der DDR auch auf Luther und seine Lehren berufen konnten.
Freilich sollte über all dem die wichtigste Erkenntnis Luthers nie
vergessen werden: Allein aus der Gnade Gottes und allein aus dem
Glauben heraus wird der Mensch vor Gott gerecht. Nur so verschwinden
Schuld und Sünde. Natürlich, niemand in Deutschland muss das glauben
- aber wer es glauben kann, dem hilft es mehr durchs Leben als viele
gute Ratschläge und kluge Sprüche. Auch heute noch, 500 Jahre nach
der Reformation.
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