(ots) - Düsseldorf Die Stahlindustrie ist erneut ins
Visier der Wettbewerbshüter geraten. Das Bundeskartellamt hat nach
eigenen Angaben ein weiteres größeres Verfahren gegen deutsche
Stahlhersteller eingeleitet. Es bestehe der Verdacht
wettbewerbswidriger Vereinbarungen, bestätigte ein Sprecher der
Behörde entsprechende Informationen der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinische Post". Den Angaben zufolge ließen die Kartellwächter an
gleich drei aufeinanderfolgenden Tagen, am 22., 23. und 24. August
2017, insgesamt sieben Unternehmen an unterschiedlichen Standorten
sowie drei Privaträume durchsuchen. Daran beteiligt waren demnach 42
Mitarbeiter des Bundeskartellamts, die von Kräften des
Landeskriminalamts und der örtlichen Kriminalpolizei unterstützt
wurden. Es handele sich um ein Verfahren im Bereich Grob-, aber auch
Feinblech, wie der Sprecher bestätigte. Bis zum Abschluss des
Verfahrens gelte die Unschuldsvermutung. Zu den mutmaßlich
beteiligten Unternehmen äußerte sich die Behörde hingegen nicht. Der
Salzgitter-Konzern war zunächst nicht für eine Stellungnahme
erreichbar. Bei Thyssenkrupp soll nicht durchsucht worden sein. Ein
Konzernsprecher sagte aber: "Das Bundeskartellamt ermittelt seit
Herbst 2015 gegen diverse Unternehmen und Wirtschaftsverbände der
deutschen Stahlindustrie. Im Verdacht stehen insbesondere Absprachen
bei der Festlegung von Zuschlägen bei Edelstahlprodukten
beziehungsweise legierten Stählen. Auch Thyssenkrupp Steel Europe
wurde jetzt über das vorläufige Ergebnis dieser Untersuchung
informiert. In diesem Zusammenhang hat uns das Bundeskartellamt zudem
mitgeteilt, dass es seine Ermittlungen auf weitere Stahlprodukte
ausgeweitet hat. Auch hier gibt es Berührungspunkte zur Arbeit der
Wirtschaftsverbände. Wir nehmen die Vorgänge sehr ernst und
unterstützen die Ermittlungen der Behörde, können aufgrund der
laufenden Verfahren derzeit jedoch keine weiteren Angaben machen."
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