(ots) - In Sachsen-Anhalt sind die Kosten für die
Kinderbetreuung sprunghaft angestiegen. Schlug eine Betreuungsstunde
im Jahr 2012 noch im Schnitt mit 24,81 Euro zu Buche, waren es im
vergangenen Jahr 28,11 Euro. Die drastischen Kostensteigerungen bei
der Kinderbetreuung werden nicht durch das 2013 in Kraft getretene
Kinderförderungsgesetz (Kifög) verursacht. Zu diesem Ergebnis kommt
eine Studie des Zentrums für Sozialforschung Halle (ZSH), das der in
Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagsausgabe)
vorliegt. Auftraggeberin war Landessozialministerin Petra Grimm-Benne
(SPD). Als Kostentreiber listet das 370 Seiten starke Papier mehrere
Faktoren auf. Die Zahl der betreuten Kinder sei gestiegen, vor allem
im Schulhort. Eltern ließen ihre Kinder zugleich länger betreuen: In
der Krippe stieg die durchschnittliche Betreuungszeit auf 8,4
Stunden, im Kindergarten auf 8,6 Stunden. Deutlich gewachsen seien
auch die Gehälter der Erzieherinnen. Insgesamt stiegen die Kosten für
Hort und Kindergarten um 14 Prozent, für die Kita sogar um 33
Prozent. Für Sozialministerin Grimm-Benne belegt das Papier, dass die
derzeitigen Ausgaben unvermeidlich seien. "Das sind eben die Kosten
für Qualität", sagte sie der Zeitung. "Soll man jetzt die
Öffnungszeiten kürzen? Oder den Betreuungsschlüssel verschlechtern?
Das kann niemand ernsthaft wollen. Ein Aufschrei wäre mehr als
berechtigt." Keinen Spielraum sieht die Ministerin auch bei den
Gehältern. "Wir brauchen solide Gehälter, sonst verlieren wir die
guten Leute", sagte Grimm-Benne.
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