(ots) - Die anstehende Bundestagswahl am 24. September
2017 war Anlass für die Landesgruppe Sachsen des Bundesverbandes
privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) im Rahmen dreier
Regionaltreffen mit den nominierten Wahlkreiskandidaten über ihre
Vorstellungen zur künftigen Gestaltung der pflegerischen Versorgung
in Sachsen zu diskutieren. In Chemnitz, Taucha und Dresden nahmen die
Politiker Stellung zu den vom bpa formulierten Wahlprüfsteinen zur
Rolle der privaten Pflege, der Bekämpfung des Fachkräftemangels und
der Sicherstellung des Pflegebedarfs in allen Versorgungsformen.
Einig waren sich dabei alle Beteiligten über die Dauerherausforderung
und enorme Bedeutung der Pflege für die Gesellschaft. So werden im
Jahr 2030 deutschlandweit mindestens 3,5 Millionen Menschen
pflegebedürftig sein, dafür muss z.B. die Zahl der Heimplätze um
160.000 steigen und es werden zusätzlich 500.000 Pflegekräfte
benötigt. Über 100 Milliarden Euro müssen bis dahin in die
Pflegeinfrastruktur investiert werden.
Der Vorsitzende der bpa-Landesgruppe Sachsen, Dr. Matthias
Faensen, fasste die letztjährigen Initiativen der Politik wie folgt
zusammen: "Die bisherige Bundesregierung hatte die Pflege im Blick.
Mit drei Pflegestärkungsgesetzen, der Entbürokratisierung der
Dokumentation, der Entlastung pflegender Angehöriger oder der
Besserstellung von Demenzerkrankten hat sich viel verändert. Leider
wurde dabei im Vorfeld nicht immer der Rat aus der Praxis eingeholt,
was teilweise zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Umsetzung
geführt hat. Wir hoffen, dass die neue Regierung daraus lernen wird.
Dass nahezu alle Parteien unsere Wahlprüfsteine beantwortet haben,
zeigt, dass ihnen die Wichtigkeit des Themas bewusst ist."
So haben sich fast alle Parteien zur Trägervielfalt bekannt und
die Bedeutung der privaten Anbieter in der sächsischen
Pflegelandschaft gewürdigt. Einig waren sie sich, dass die
Attraktivität des Berufsbildes gesteigert und bessere
Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten. Weiterer
Diskussionsbedarf besteht beim Pflegeberufereformgesetz. "So
berücksichtigt eine generalistische Ausbildung nicht die speziellen
Anforderungen in der Altenpflege und benachteiligt
Ausbildungsbetriebe, die höhere Aufwendungen haben, aber trotzdem
nicht sicher sind, ob sie von ihrem Engagement profitieren. Darüber
werden wir auch nach der Bundestagswahl reden müssen", so Dr. Faensen
abschließend.
Die Antworten der sächsischen Parteien auf die Fragen des bpa
Sachsen finden Sie hier: http://www.bpa.de/fileadmin/user_upload/MAIN
-dateien/SN/UEbersicht_Antworten_auf_Wahlpruefsteine.pdf
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über
600 in Sachsen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
305.000 Arbeits- und circa 23.000 Ausbildungsplätze
(www.youngpropflege.de, www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 24,2 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Jacqueline Kallé, Leiterin der
bpa-Landesgeschäftsstelle, Tel.: 0341/52 90 44 60, Mobil: 0162/134 13
56, www.bpa.de
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