(ots) - Berlin - Die Staaten der Eurozone sollten eine
gemeinsame Institution zur Zahlung von Arbeitslosengeld und zur
Schaffung von Arbeitsplätzen gründen, um dem wachsenden Einfluss
antieuropäischer Rechtspopulisten zu begegnen. Das forderteder
italienische Finanzminister Pier Carlo Padoan im Gespräch mit dem
Journalistenteam "Investigate Europe", über das der Berliner
"Tagesspiegel" (Freitagausgabe) berichtet. Andernfalls drohe eine
Anti-Euro-Mehrheit in Italien. Ein solcher Mechanismus sei für die
Eurozone zwingend notwendig,sagte der Minister weiter. Eine
Arbeitslosenversicherung finanziert mit Beiträgen aus allen
Mitgliedsländern über die Staatengrenzen hinweg wäre zwar "ein
Transfersystem", gibt Padoan zu, aber das wäre "zeitlich begrenzt"
auf Krisenperioden und "nicht permanent". Sein deutscher Kollege
Wolfgang Schäuble sei zwar "streng dagegen, weil die deutschen Wähler
sagen, warum sollen wir unser Geld den faulen Italienern oder
Griechen geben". Aber zur Währungsunion gehöre beides: "Minderung der
(nationalen) Risiken und die Teilung des Risikos" im Krisenfall. Zum
Abbau des Krisenrisikos habe Italien seinen Beitrag geleistet,
versicherte Padoan und verwies auf die 2015 beschlossene Reform des
Arbeitsrechts. Aber sie seien nicht ausreichend. Die Regierungen der
Eurozone müssten jetzt demonstrieren, "dass die Währungsunion genauso
für die Jobs sorgt wie für die Banken", forderte Padoan. "Dafür
müssen wir konkrete Maßnahmen beschließen, und das muss schneller
geschehen."
Online: http://www.tagesspiegel.de/politik/piere-carlo-padoan-ital
iens-finanzminister-fordert-eine-europaeische-arbeitslosenversicherun
g/20328310.html
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