(ots) - Droht in Ostasien Krieg? Könnte er sich zu einem
Weltkrieg entwickeln? Auch wenn sich die Lage zwischen Nordkorea und
den USA zuletzt etwas entspannt hat, gibt es keinen Grund für eine
Entwarnung. Im Gegenteil: "Komplett ausschließen kann man einen
bewaffneten Konflikt natürlich nicht", warnt der Nordkoreakenner
Rüdiger Frank in der Sendung "Im Dialog". Der Leiter des Instituts
für Ostasienwissenschaften an der Universität Wien hält die
Konstellation für sehr bedenklich "wenn man sieht, wer sich da
gegenübersteht, mit welcher Rhetorik gegeneinander gearbeitet wird,
welche Interessen auch im Spiel sind".
In der Sendung "Im Dialog" spricht Michael Krons mit dem Ökonom
und Ostasienwissenschaftler Rüdiger Frank darüber, ob und wie die
Eskalationsspirale zwischen Nordkorea und den USA zu durchbrechen ist
und ob er dem Land Reformen zutraut.
Frank, der seit 1991 regelmäßig nach Nordkorea reist, sieht dort
eine Entwicklung in Gang, die letztendlich zur Auflösung des
Machtgefüges führen könnte. "Der Prozess hat begonnen in dem Moment
als die nordkoreanische Führung unter Kim Jong-il, also dem Vorgänger
und Vater von Kim Jong-un, entschieden hat, dass die Märkte, die
spontan während der Hungersnot entstanden sind, eben nicht wieder
geschlossen werden vom Staat.".
Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund bewertet Frank die gegen
Nordkorea verhängten Sanktionen kritisch: "Die Sanktionen würgen
diese marktwirtschaftlichen Elemente ab. Sie zwingen die Leute quasi
letztlich wieder in die Arme des Staates zurück. Das heißt, damit
prolongieren wir die Existenz des gegenwärtigen Systems."
Rüdiger Frank wurde 1969 in Leipzig geboren. Er studierte
Wirtschaftswissenschaften, Internationale Beziehungen und
Koreanistik. Frank ist seit 2007 Professor für Wirtschaft und
Gesellschaft Ostasiens an der Universität in Wien.
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