(ots) -
Sperrfrist: 16.09.2017 17:00
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Mit einem Gottesdienst vor dem Bergbaumuseum in Bochum ist heute
das eintägige ökumenische Fest "Wie im Himmel so auf Erden" zu Ende
gegangen. Die Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in
Deutschland (EKD), der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) und
das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatten dazu in das
Ruhrgebiet eingeladen. An der Veranstaltung nahmen rund 850 Gläubige
beider Konfessionen teil.
In ihrer Dialogpredigt betonten der Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich
Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Kardinal Reinhard Marx, dass der ökumenische Weg vorangehe.
Landesbischof Bedford-Strohm sagte: "Christen aller Konfessionen
verbindet der Horizont der Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine
neue Erde." Dafür, dass dieser Horizont sichtbar werde, müssten die
Kirchen verschiedener Konfessionen noch stärker als bisher gemeinsam
eintreten: "Ich wünsche mir, dass wir uns gemeinsam einsetzen für
eine Welt, in der alle Menschen in Würde leben können", so
Landesbischof Bedford-Strohm. Das bedeute auch, "die in der Politik
zu unterstützen, die an konkreten Schritten in die richtige Richtung
arbeiten, anstatt die Politik pauschal abzukanzeln", so der
EKD-Ratsvorsitzende. "Wir haben nicht die besseren politischen
Konzepte, aber wir fordern ein, dass politische Konzepte entwickelt,
geprüft und diskutiert werden, die dieser Hoffnung Ausdruck
verleihen. Schon allein um der jungen Menschen willen, die heute
leben und die eine lebenswerte Zukunft erhoffen", so Bedford-Strohm
in der Dialogpredigt. Das Ökumenische Fest in Bochum bezeichnet er
als einen "weiteren wichtigen Meilenstein der Ökumene im
Reformationsjahr 2017". Landesbischof Bedford-Strohm: "Dieses Jahr
hat uns ökumenisch vorangebracht, und diesen Weg werden wir
weitergehen."
Kardinal Marx erinnerte an das Kreuz als Hoffnung und Trost: "Das
Kreuz ist ein Zeichen dafür, dass Gott keine Träne ungesühnt lässt,
keine Ungerechtigkeit, keine Gewalt, keine Ausbeutung, keine
Zerstörung, keine Korruption, keine Vergewaltigung. Nichts ist ihm
gleichgültig!" Gleichzeitig warnte Kardinal Marx vor Einzelinteressen
und Eigenliebe in der Gesellschaft. Es gebe das Gemeinwohl, das
Interesse aller Menschen, besonders der Armen. "Das Haus der Erde ist
ein gemeinsames Haus, und deswegen ist es nicht verrückt und töricht,
sich dafür einzusetzen, dass dieses Bewusstsein weltweit wach bleibt.
Dafür haben wir gemeinsam als Christen eine Verantwortung, dass dies
präsent bleibt, dass wir das nicht vergessen, dass wir nicht
zurücktreten in die Eigeninteressen und Selbstbezogenheit", so
Kardinal Marx. "Ich habe die große Sorge, dass manche in Gefahr sind,
alte Schablonen der nationalen Interessen und damit auch wieder neue
Spannungen hervorzurufen, die den Frieden gefährden können." Kardinal
Marx würdigte das Reformationsjahr als starkes ökumenisches Signal,
das positiv wirke. Man könne nicht Christus verkünden, ohne von der
Welt und der Heilung der Wunden zu sprechen. Deshalb habe Christsein
auch immer eine politische Dimension.
Die Präsidentin des DEKT, Christina Aus der Au, rief dazu auf, die
guten Begegnungen dieses Reformationsjahres mit in die nächsten Jahre
zu nehmen: "Lasst uns auf dem Weg zum 3. Ökumenischen Kirchentag 2021
in Frankfurt gottesdienstliche als auch öffentliche Räume so nutzen,
dass wir als Christinnen und Christen gemeinsam präsent sein können!
Und es ist schön, heute hier in Bochum zehn Minuten entfernt von der
kommenden Kirchentagsstadt Dortmund und in der westfälischen
Landeskirche zu sein und weitere Schritte in Richtung 2019 zu gehen."
Der Präsident des ZdK, Thomas Sternberg, zog eine positive Bilanz:
"Das Ökumenische Fest in Bochum hat in eindrücklicher Weise den
Willen der Christen bewiesen, gemeinsam für diese Welt Verantwortung
zu übernehmen. Gleichzeitig haben sie ihre Sehnsucht zum Ausdruck
gebracht, diesen Auftrag in deutlich stärkerer Einheit der Kirchen
erfüllen zu können. Bochum hat wieder einmal gezeigt, dass uns
Christen mehr verbindet als uns trennt. Ökumene ereignet sich vor
Ort: in den Gemeinden und Gemeinschaften. Gemeinsam unseren Dienst
tun aus der Kraft des gemeinsamen Gebets, das ist das Signal aus
Bochum. Diese Botschaft haben wir auch für den Katholikentag gehört,
den wir im kommenden Mai in Münster im ökumenischen Geist weitergehen
können."
Das ökumenische Fest in Bochum war ein weiteres Element im Rahmen
des gemeinsamen Christusfestes 2017. Gegen Ende des
Reformationsjahres sollte so ein Zeichen der Verbundenheit
untereinander und der Sendung in die Welt gesetzt werden.
Textbeiträge und Fotostrecken finden Sie im Internet unter
www.oekf2017.de
Hinweise:
Diese Pressemitteilung wird von den Pressestellen der Deutschen
Bischofskonferenz, der EKD, des ZdK und des DEKT zeitgleich
verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.
Hannover, 16. September 2017
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
Pressekontakt:
Carsten Splitt
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