(ots) - Der NDR Rundfunkrat hat sich kritisch hat mit den
Äußerungen des Präsidenten des Bundesverbands Deutscher
Zeitungsverleger (BDZV), Herrn Dr. Mathias Döpfner,
auseinandergesetzt, der den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als
"gebührenfinanzierte Staatspresse" bezeichnet hatte.
Dr. Günter Hörmann, Vorsitzender des NDR Rundfunkrats: "Mit
solchen Worten bedient Herr Dr. Döpfner populistische Vorurteile und
missachtet die Arbeit der staatsfern organisierten Aufsichtsgremien.
Gerade unsere unabhängige Kontrolle garantiert die freie
Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks."
In seiner Sitzung hat der NDR Rundfunkrat zudem der Fortsetzung
der Gesprächssendung "Anne Will" zugestimmt. Das Gremium billigte am
Freitag, 22. September, in Hamburg die Verlängerung des
Produktionsvertrags zwischen dem NDR und der Will Media GmbH. Der
neue Vertrag läuft bis Ende 2020 und umfasst die Produktion von 90
Folgen à 60 Minuten. Mit dem neuen Vertrag wird auch ein weiterer
wichtiger Schritt im Sinne der Barrierefreiheit vollzogen: "Anne
Will" wird ab 2018 in Gebärdensprache übersetzt - im Livestream und
per HbbTV.
Auch in die Verlängerung der ARD-Vorabendserie "In aller
Freundschaft - Die jungen Ärzte" hat der Rundfunkrat eingewilligt.
Die vierte Staffel mit 42 Folgen soll vom Frühjahr 2018 an zu sehen
sein. Federführer dieser Produktion ist der Mitteldeutsche Rundfunk
(MDR), produziert wird die Serie im Auftrag der ARD-Werbung für Das
Erste von der Saxonia Media.
Der dritte Vertrag, den das Gremium angenommen hat, betrifft den
Erwerb der audiovisuellen Verwertungsrechte an den Olympischen
Spielen 2018 bis 2024. Der NDR ist innerhalb der ARD Federführer für
die Olympischen Sommerspiele, für die Olympischen Winterspiele liegt
die Federführung abwechselnd beim Mitteldeutschen Rundfunk und beim
Bayerischen Rundfunk.
Lutz Marmor, NDR Intendant: "Die Vernunft hat gesiegt. Ich freue
mich sehr, dass wir unserem Publikum zu vernünftigen finanziellen
Konditionen die nächsten vier Olympischen Spiele im Ersten zeigen
können. Auch die (einstimmige) Vertragsverlängerung mit Anne Will für
weitere drei Jahre ist für unsere Zuschauerinnen und Zuschauer eine
gute Nachricht. Anne Will ist eine überaus kompetente Gastgeberin der
meist gesehenen politischen Gesprächssendung im deutschen Fernsehen."
Anne Will" traf in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 auf
besonders hohes Publikumsinteresse: Der durchschnittliche Marktanteil
lag von Januar bis September bei 15,0 Prozent, das entsprach 4,2
Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Im Jahr 2016 verfolgten im
Schnitt 3,98 Millionen Menschen die Sendung im Ersten (Marktanteil:
13,8 Prozent). Mit ihrer Themensetzung und z. B. Interviews mit
Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz
ist "Anne Will" prägend für die politische Debatte in Deutschland.
Die ARD-Serie "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte" läuft
seit 2015 im Ersten. Derzeit sind immer donnerstags um 18.50 Uhr die
Folgen der dritten Staffel zu sehen. Nach 26 von 42 ausgestrahlten
Episoden kommen die Geschichten aus dem Johannes-Thal-Klinikum in
diesem Jahr bisher auf einen Marktanteil von 10,1 Prozent, 2,20
Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sind im Schnitt dabei.
Über die Olympischen Spiele 2018 bis einschließlich 2024 hatte
sich SportA, die Sportrechteagentur von ARD und ZDF, mit Discovery im
August nach intensiven Verhandlungen auf eine Sublizenzierung
umfassender medialer Verwertungsrechte verständigt - unter Vorbehalt
der Zustimmung der zuständigen Gremien von ARD und ZDF. Die
Öffentlich-Rechtlichen werden demnach auch weiterhin umfassend und in
umfangreichen Live-Sendestrecken (in Fernsehen, Hörfunk, Online) von
den Olympischen Spielen 2018/20 und 2022/24 berichten. Lediglich bei
den anstehenden Winterspielen in der südkoreanischen Stadt
Pyeongchang werden ARD/ZDF nicht zuletzt aufgrund des geringen
zeitlichen Vorlaufs nicht von allen Wettbewerben live berichten
können. Das Zuschauerinteresse an den bisherigen Übertragungen der
Olympischen Spiele im Programm von ARD und ZDF war außerordentlich
groß.
Der Rundfunkrat hat sich zudem über den Bericht der
ARD-Intendantinnen und Intendanten an die Länder zur Aufgaben- und
Strukturoptimierung der öffentlich-rechtlichen Anstalten informiert.
Außerdem standen mehrere Programmbeschwerden von Zuschauern und
Hörern auf der Tagesordnung des Rundfunkrats. Die Beschwerden waren
zuvor im Rechts- und Eingabenausschuss beziehungsweise im
Programmausschuss behandelt worden. Der Rundfunkrat sah die
staatsvertraglich festgelegten Programmgrundsätze in keinem Fall
verletzt und wies die Beschwerden ab.
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