(ots) - CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat nach der
Bundestagswahl deutlich gemacht, dass bei möglichen
Koalitionsgesprächen von Union mit FDP und Grünen große Verantwortung
auf die handelnden Akteure zukomme. "Eine Koalition funktioniert nur,
wenn alle Seiten nachgeben und man sich nicht gegenseitig den Platz
kaputt tritt", so Tauber im Fernsehsender phoenix (Montag, 25.
September). Man verfolge dann ein gemeinsames Projekt und jeder
Partner habe auch eigene Ziele, die man in einem Bündnis wiederfinden
müsse. Tauber wehrte sich gegen eine Interpretation der Wahl, wonach
Deutschland immer mehr auseinander drifte. "Wir werden eine lebendige
Debattenkultur haben, manches erleben, was uns ärgert und stört, aber
deshalb ist unsere Gesellschaft noch nicht gespalten", so der
CDU-Politiker. Nunmehr komme es darauf an, die Botschaften der Wähler
ernst zu nehmen. Neben der Sicherheitsfrage "müssen wir stärker über
ländliche Räume und über die Unterstützung der Familien reden", so
Tauber, der hinzufügte: "Wir müssen uns fragen, gibt es Menschen in
unserem Land, die sich abgehängt fühlen?"
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer mahnte an, dass die Union vor
Koalitionsgesprächen eine eigene Linie finden müsse. "Wir brauchen
zuerst eine klare Kursorientierung." In einem Bündnis mit FDP und
Grünen eigene Vorstellungen durchzusetzen, "kann ich mir schwerlich
vorstellen", war Scheuer skeptisch gegenüber einer Jamaika-Koalition.
Auf die SPD war Scheuer schlecht zu sprechen: "Es ist sehr traurig,
dass sich die SPD, was Verantwortung betrifft, einen schlanken Fuß
macht und nach dem Motto verfährt, erst die Partei, dann das Land."
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