(ots) - SPD-Vize Ralf Stegner hat gegenüber phoenix
unterstrichen, dass es für seine Partei keine andere Möglichkeit der
Erneuerung gebe, als in die Opposition zu gehen. "Wir sind aus der
großen Koalition mit weniger rausgekommen, als wir reingegangen sind,
obwohl wir gute Arbeit geleistet haben. Das ist der zweifelhafte
Verdienst von Frau Merkel. Jetzt soll sie die Suppe auch auslöffeln,
die sie sich selbst eingebrockt hat", erklärte Stegner am
Montagmorgen. Die Bundesvorsitzende der Jusos, Johanna Uekermann,
nahm angesichts der schweren Wahlniederlage SPD-Spitzenkandidat
Martin Schulz in Schutz. "Er hat versucht, unsere Themen nach vorne
zu bringen. An ihm hat es nicht gelegen." Die SPD müsse nun ihre
Programmatik schärfen. "Bei Zukunftsthemen hinken wir nämlich
hinterher", meinte Uekermann.
FDP-Generalsekretärin Nicola Beer ist überzeugt, dass vor einer
Jamaika-Koalition schwierige Gespräche warten. "Da müssen einige noch
abrüsten, es braucht eine Vertrauensbasis für vier Jahre, erklärte
die Liberale. Man sehe, dass es Sorgen in der Bevölkerung gebe, "und
offenbar sind in den vergangenen vier Jahren nicht die Themen auf den
Tisch gekommen, die die Menschen umtreiben." Die parlamentarische
Geschäftsführerin der Grünen Bundestagsfraktion, Britta Hasselmann,
machte deutlich, dass ihre Partei Maximalforderungen aus den Reihen
der CSU nicht mitmachen werde. "Eine Obergrenze lehnen wir ab, so
etwas wird es mit uns nicht geben."
Linken-Vorsitzender Bernd Riexinger ist unterdessen skeptisch, ob
es in der nächsten Zeit gelingen werde, die Wähler der AfD
zurückzugewinnen. "Die AfD speist sich aus der sozialen Spaltung, sie
hat aber keinerlei Lösungen." Es mache ihn allerdings nachdenklich,
dass seine eigene Partei im Osten geschrumpft sei. "Wir haben
gespaltene Verhältnisse, während Frau Merkel das Land gut geredet
hat", so Riexinger.
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