(ots) - Im sachsen-anhaltischen SPD-Landesverband ist es im
Ringen um ein Parteiamt zum Eklat gekommen. Ex-Landesparteichefin
Katrin Budde fühlt sich von der Landtagsfraktionschefin Katja Pähle
schlecht behandelt. "Das ist einfach kein Umgang", sagte Budde der in
Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe).
Konkret ging es in der Sitzung des Landesvorstandes am Montagabend
darum, wer aus Sachsen-Anhalt für einen Beisitzerposten im
SPD-Bundesvorstand kandidiert. Bisher vertritt Budde dort den
Landesverband - jetzt warf Pähle ihren Hut in den Ring. Laut
Sitzungsteilnehmern soll Budde geklagt haben, man wolle sie mit dem
Bundestagsmandat abspeisen und ruhigstellen. Daraufhin soll auch
SPD-Landeschef Burkhard Lischka laut geworden sein. Am Ende wurde
Pähle nominiert. Budde hatte den Landesvorsitz nach dem Wahldesaster
im März 2016 verloren. Bei der Landtagswahl hatte die SPD ihr
Ergebnis halbiert und war bei 10,6 Prozent der Stimmen gelandet.
Budde wurde aber als Bundestagskandidatin aufgestellt und zog am
Sonntag als Listen-Zweite in das Parlament ein. Vorgeschlagen hatte
sie der SPD-Kreischef in Mansfeld-Südharz, Norbert Born. Wie die
Zeitung berichtet, soll Born - der im vergangenen Jahr den Einzug in
den Landtag verpasst hat - nun ein Bürgerbüro Buddes leiten. Querelen
gibt es in der Landes-SPD auch, weil Budde eine Mitarbeiterin des
halleschen Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby abwerben wollte -
noch während des Wahlkampfs. Budde beteuerte, die Frau habe aus
persönlichen Gründen ohnehin nicht mehr für Diaby arbeiten wollen.
Die Betroffene selbst, eine 27-jährige Jura-Studentin aus Halle,
schildert das anders. "Ich habe Angebote von beiden bekommen und habe
mich noch nicht entschieden."
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